■ Couchpotato's Chips & Tips: Samstag
Zorros Heimkehr und Rache
Als in Hollywood noch Serials und B-Movies am laufenden Meter heruntergekurbelt wurden, erfreuten sich maskierte Helden besonders großer Beliebtheit, gestattete doch die tarnende Larve sparwilligen Produzenten, ihre teuren Stars zeitweilig durch billigere „Stand- ins“ zu ersetzen. Über das Ende jener Ära hinaus blieb der kalifornische Volksheld Zorro im Mantel-und-Degen-Geschäft tätig und schlug sich 1962 aufgrund italienischer Regieanweisungen mit spanischen Thronräubern.(RTL2, 15.15 Uhr)
Menschen-Kunde
Wer sich's zeitlich leisten kann, fängt den Tag mit Talk-Show an. Der Frankfurter Schulmeister Jürgen Habermas aber hat die Malaise beizeiten kommen sehen, als er darlegte: „... das Räsonnement der Privatleute wird zur Programmnummer der Stars in Funk und Fernsehen, wird kassenreif zur Ausgabe von Eintrittskarten, gewinnt Warenform, auch noch da, wo auf Tagungen sich jedermann ,beteiligen‘ kann. [...] Das derart arrangierte Räsonnement erfüllt gewiß wichtige sozialpsychologische Funktionen, vorab die eines quietiven Handlungsersatzes; seine publizistische Funktion büßt es indessen immer mehr ein.“ Denken wir daran, wenn sich die unvermeidliche Penny McLean zum Thema „Liebesfähigkeit“ ausläßt...(Nord3, 17.00 Uhr)
Schonzeit für Füchse
Für sein Spielfilmdebüt wählte Peter, Bruder von Chico, Harpo und Groucho Schamoni, einen eher spröden Stoff, setzte sich mit den desillusionierten „Slackers“ der Mittsechziger auseinander und bekam dafür einen Silbernen Bären und einige Bundesfilmpreise, bezog aber auch ordentlich Kritikerschelte. Nach zwei weiteren Versuchen nahm der rührige Förderer des jungen deutschen Kinos Abstand vom Filmebelichten und widmete sich hinfort weniger exponierten Tätigkeiten.(RTL2, 2.10 Uhr)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen