piwik no script img

■ Couchpotato's Chips & TipsSamstag / Sonntag

Der weiße Hai

Am Wochenende steht wieder die Große Meeressäugerschlachtplatte auf dem Speiseplan. Am heutigen Samstag abend wird der Hai filetiert. Morgen nachmittag wärmt das ZDF „Haie und kleine Fische“ auf (13.30 Uhr), und Nord 3 serviert gepökelten Wal am Spieß („Moby Dick“, 15.00 Uhr).(RTL Television, 20.15 Uhr)

Stoßtrupp Gold

Gedacht war dieser Film als absurde Farce im Stile vom „M.A.S.H.“ oder „Catch 22“. Die in die Kinos gebrachte Schnittfassung läßt die Grundidee bestenfalls noch erahnen. Clint Eastwood, neben Donald Sutherland und Telly Savalas einer der Hauptdarsteller, resümierte erbost: „Dieser Film hätte einer der besten Kriegsfilme aller Zeiten werden können. Er hatte ein überragendes Drehbuch, eine gute Besetzung und eine subtile Antikriegsbotschaft. Aber irgendwie ging das alles verloren. Irgendwo in Jugoslawien versandete der Film und wurde zu einer Story über ein paar amerikanische Wichser im Zweiten Weltkrieg, aus der sie dann auch noch einige Schlüsselszenen herausschnitten ...“ Auch das deutsche Synchronstudio beteiligte sich am Pfusch. Im Original feiern die Bewohner eines befreiten Dorfes einen US-Offizier, weil sie ihn irrtümlich für General Eisenhower halten. In der deutschen Fassung bejubeln sie de Gaulle – warum auch immer ...(RTL2, 22.10 Uhr)

Polar – Ein Detektiv sieht schwarz

Der Reihentitel „Midnight Action“ klingt reißerisch, der hier angebotene Film „Polar – ein Detektiv sieht schwarz“ ist es gerade nicht. Eher leise und mit melancholischem Touch inszenierte Jacques Bral die Geschichte vom traurigen Detektiv Tarpon, der sein Büro eigentlich für immer schließen will, als er doch noch einen Auftrag bekommt. Es gilt, einen Mordfall aufzuklären – und die Mörder sind nicht zimperlich...(ZDF, 23.30 Uhr)

Leise flüstern die Pistolen

Der Erfolg der James-Bond- Filme brachte in den 60ern eine Vielzahl von Kopien hervor. Dean Martin spielte in mehreren Filmen den Superagenten Matt Helm, der mit Megaschurken und schönen Frauen die aberwitzigsten Abenteuer erlebt. Sat.1 eröffnet mit dem Pistolengeflüster eine Matt- Helm-Reihe. Es folgen noch „Die Mörder stehen Schlange“ mit Ann-Margret (13.8., 14.25 Uhr), „Wenn Killer auf der Lauer liegen“ mit Senta Berger (20.8., 14.10 Uhr) und „Rollkommando“ mit Sharon Tate und Elke Sommer (27.8., 14.35 Uhr). Alle Angaben völlig ohne Gewähr.(Sat.1, 14.20 Uhr)

Babylon 5

Trekker und Trekkies – ein Dummerle, wer eins fürs andere setzt – stehen nach wie vor in Treue fest zum „Star Trek“-Imperium. Wem es mehr um gute Science-fiction statt um eine Ersatzreligion zu tun ist, möge die neue Serie „Babylon 5“ in Augenschein nehmen. Ausgereifte Charaktere und Trickaufnahmen von außergewöhnlicher Brillanz animierten die US-Kritik, der Sendereihe um die titelgebende Raumstation eine große Zukunft zu prophezeien.(Pro7, 18.15 Uhr)

Twin Peaks – Der Film

Nach starkem Beginn verlor sich die TV-Serie „Twin Peaks“ (ab 28.8. als Wiederholung bei RTL2) immer mehr in esoterischem Firlefanz. David Lynch, Produzent der Serie und Regisseur einiger Folgen, ließ es sich dennoch nicht nehmen, dem spektakulären Medienereignis noch den Kinofilm „Twin Peaks – Fire Walk With Me“ hinterdreinzuschicken, der dem Vorangegangenen freilich wenig hinzuzufügen hatte. Lynchs Koautor und Koproduzent Mark Frost übrigens war zuvor bei Seriengenius Steven Bochco angestellt und betätigte sich als Story Editor der richtungweisenden Produktion „Polizeirevier Hill Street“ – zum Vergleich freigegeben werktags um 15.15 Uhr bei Vox.(Pro7, 23.55 Uhr)Harald Keller

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen