■ Couchpotato's Chips & Tips: Samstag
Die Vernichtung
des Dschingis Khan
Was hier schnöde mit „Die Vernichtung des Dschingis Khan“ übersetzt wurde, schmeichelt, wohlakzentuiert hinausposaunt, den klangverwöhnten Ohren der Italophilen unter uns: „Ursus nell'inferno di Gengis Khan“. Das möchte man wohl gar von Pavarotti hören ...(Vox, 12.45 Uhr)
Roxanne
C.D. Bales ist wortgewandt, ein flinker Fechter und ein verläßlicher Feuerwehrmann. Nur in der Liebe hapert's, denn unser Mann ist schwer gezeichnet – mit einer übergroßen Nase. Gegen das Gespött seiner Mitmenschen weiß er sich noch einigermaßen zu wehren, doch als er sein Herz an die attraktive Roxanne (Daryl Hannah) verliert, ist es mit seiner Souveränität vorbei. Steve Martin gibt sich als moderner Cyrano und tut dies ausnahmsweise in recht gefälliger Manier.(Pro7, 20.15 Uhr)
Misery
Zunächst scheint es, als hätte Paul Sheldon Glück gehabt: Nach einem Unfall in einer einsamen Berggegend wird der Bestsellerautor von einer Krankenschwester aufgelesen und medizinisch versorgt. Wie sich herausstellt, ist Annie vernarrt in die Romane ihres Patienten. Heftig reagiert sie auf dessen Vorhaben, die Romanfigur „Misery“ sterben zu lassen: Sie zwingt Paul mit drakonischen Maßnahmen in ihre Abhängigkeit. Ihr Ziel: „Misery“ soll weiterleben, selbst wenn Paul sterben muß ...(RTL2, 22.00 Uhr)
Scorpio, der Killer
Alain Delon, ein hartgesottener Killer, scheucht den als Überläufer gebrandmarkten Burt Lancaster von Amerika bis nach Europa. In Wien beginnt ein spannendes Katz-und-Maus- Spiel, das lange Zeit offen läßt, wer nun eigentlich auf der richtigen Seite steht. „Scorpio, der Killer“ entstand 1972, als Spionagethriller eigentlich schon ein wenig außer Mode waren.(ARD, 22.25 Uhr)
Der Marshal
Der Marshal ist ein alter Sack, hat nur noch ein Auge, aber dafür ein großes Maul. Er trägt den prächtigen Namen Rooster Cogburn und ist, wie Hauptdarsteller John Wayne gegenüber einem Biographen preisgab, „ein gemeiner alter Bastard, ein einäugiger, whiskeygetränkter, verkommener alter Hundesohn – genau wie ich“. Obendrein darf er eine der erinnerungswürdigsten Dialogzeilen der Westerngeschichte sprechen: „Wenn man den Yankee mal braucht, ist er tot.“(Sat.1, 10.10 Uhr)
Explorers –
Ein phantastisches Abenteuer
Joe Dante legt seine Inszenierungen gern als Parodie an. Es verwundert kaum, daß er zum Regieteam von „Police Squad“ gehörte, dem TV-Vorläufer der Filme um „Die nackte Kanone“. Hier nun bauen sich River Phoenix und Ethan Hawke ein flugtaugliches Raumschiff, unternehmen einen Ausflug in den Orbit und treffen auf zwei halbwüchsige Außerirdische, die die Erde nur von Fernsehbildern kennen – und darum Angst haben, auf diesem garstigen Planeten zu landen. Wie nicht anders zu erwarten, markiert das Zusammentreffen der jungen Herrschaften den Beginn einer wunderbaren interstellaren Freundschaft ...(Sat.1, 14.15 Uhr)
Der Tag, an dem die
Heuschrecken kamen
Ron Howard ist nach gelungenen Frühwerken wie „Splash“ und „Cocoon“ mittlerweile in Hollywood für die ganz großen Aufgaben zuständig. Er schickte in der pathetischen Feuerwehrschnulze „Backdraft“ Robert De Niro durchs Feuer und jüngst Tom Hanks als Chef von „Apollo 13“ ins All. Angefangen hat der noch immer jugendlich wirkende Howard einstens als Schauspieler in diversen TV-Serien und in kraß insektiziden Filmen wie dem oben angegebenen.(Kabel1, 17.10 Uhr)
Harald Keller
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen