■ Couchpotato's Chips & Tips: Samstag, Sonntag
Die Dornenvögel
Mit Liebesgeschichten, Melodramen und Pastellerotik versucht sich Sat.1 derzeit an einem Kontrastprogramm zum alles beherrschenden Thema Fußball. Mit im Angebot ist auch der Schmachtfetz-Evergreen „Die Dornenvögel“. Abermals buhlt die rassige Rachel Ward um Schwarzrock Richard Chamberlain, doch der schwer entflammbare Kathole möchte sein Priesterkostüm nicht gern an den Nagel hängen ...(Sat.1, 20.00 Uhr)
Gangster im OP
Der Titel hebt mitnichten auf fragwürdige Praktiken der maskierten Kittelschürzenmänner ab, sondern ist wörtlich gemeint: Während einer dramatischen Herzoperation stürzen ein paar Halunken in die sterile Zone und entwenden den kompletten todkranken Patienten, um ein Gutteil seines Millionenvermögens zu erpressen. Und wie immer an dieser Stelle beginnt ein Wettlauf mit der Zeit ...(RTL2, 16.55 Uhr)
Hai-Life – ein maledivisches Tauchabenteuer
Den fußballabstinenten Kanalbummler erwartet heute ein Angebot mit hoher Hai-density. Hans-Jörg Vogel taucht ab und sucht in der Unterwasserwelt der Malediven nach echten Hai- lights. Das erste Programm zieht mit und meldet um 0.15 Uhr „Mörderhaie greifen an“. So viel zum Thema „Couchpotato's Fish & Chips“ (ein kleiner Scherz für die Hai-brow-Intellektuellen unter uns).(Hessen 3,20.15 Uhr)
Tödliche Wende
Sorgen machen muß man sich so langsam um die Schauspielerin Claudine Wilde. Erst geben die Leute vom Fernsehen ihr nicht genug zu essen, und nachher muß sie dann wieder leichte Mädchen spielen ... So auch in diesem Psychothriller, einer Gemeinschaftsarbeit von Autor Peter Zingler und dem mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Regisseur Nico Hofmann („Der Sandmann“).(ZDF, 21.00 Uhr)
Knight Rider
Eine Idee im Wandel der Zeiten: In der 1965 uraufgeführten Sitcom „My Mother The Car“ führte ein Kleinstadtanwalt regelmäßig Zwiegespräche mit einem Oldtimer, der den Geist seiner verstorbenen Mutter barg. 1982 gelangte ein Urenkel des sprechenden Vehikels auf den Bildschirm: KITT, ein Wunderauto mit diversen technischen Finessen, das David Hasselhoff, den Hauptdarsteller der Serie, gleichsam zum Statisten degradierte. Wie es aber zu all dem kam, erläutert der hier in Rede stehende Pilotfilm.(RTL 2, 16.10 Uhr)
M.A.S.H.
Mach's gut, leb wohl und Amen
Der Gedanke ist von einer Güte, die ihn als geklaut ausweist, und er lautet wie folgt: So dumm kann das US-Fernsehpublikum gar nicht sein, wenn sich eine Serie wie „M.A.S.H.“ über elf Jahre im Programm zu halten vermag. Serie und Kinofilm basierten auf den Erinnerungen eines Arztes an seine Dienstzeit in Korea. Kriegsgreuel, Mißwirtschaft und Lagerleben ergaben Material genug für 255 Episoden bittersten Kalibers. Im Februar 1983 endete „M.A.S.H.“ mit einem zweieinhalbstündigen Special, das heuer in einer 114-Minuten- Version dargeboten wird.(Kabel 1,22.45 Uhr)
Catch 22
Auch 3sat schickt einen gepfefferten Antikriegsulk über den Sender. Captain Yossarian, auf einem italienischen Fliegerhorst stationiert, hat den Krieg satt und markiert den Durchgeknallten. Die besondere Logik des Militärs freilich besagt, daß die Piloten per se verrückt sind, Yossarian ergo geistig gesund sein muß, da er ja nicht mehr aufsteigen will. So weit, so irrwitzig. Aber auch Zivildienstleistende haben unter beträchtlichen Schikanen zu leiden; und Sie sollten erst einmal den Materialanforderungs-Bogen für Universitätsbeschäftigte sehen. (3sat,0.35 Uhr)
Harald Keller
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