■ Couchpotato's Chips & Tips: Samstag / Sonntags
UFO
Mit ihrer Dienstkleidung würden die Protagonisten dieser SF-Serie aus den 70ern auf Tekknoparties keineswegs unangenehm auffallen. Doch für Lustbarkeiten bleibt wenig Zeit, denn die aus den Tiefen des Alls herankreiselnden Sternfahrer benötigen dringend Ersatzteile aus den Leibern der Erdlinge und denken gar nicht daran, bei den zuständigen Organbanken vorstellig zu werden. Commander Straker jedoch und seine Adlaten sind nicht nur modisch schwer auf dem Quivive, sondern insgesamt auf Zack und geben der Blechbüchsenflottille kräftig Zunder.(Sat.1, 10 Uhr)
Dolche in der Kasbah
Eigentlich nur ein braver Landmedicus, muß David Niven ran, als sich der britische Geheimdienst heillos in etwelchen Intrigen verheddert. Für einen Laien hält er sich ausgesprochen wacker... Seine Partnerin in Val Guests Agentenkomödie ist Francoise Dorléac. Gerade mal 25 Jahre alt, hatte die ältere Schwester von Cathérine Deneuve bereits mit Regisseuren wie Polanski, Truffaut, Clair und Russell gedreht, als sie 1967 bei einem Autounfall ums Leben kam.(ARD, 23.45 Uhr)
Amerikanische Freundinnen
Michael Palin bleibt in steter Erinnerung als Mitglied von Monty Pythons fliegendem Zirkus, Connie Booth ist die frühere Mrs. Cleese und war Koautorin wie auch Darstellerin der Sitcom „Fawltys Hotel“. 1991 standen Palin und Booth gemeinsam für „Amerikanische Freundinnen“ vor der Kamera, eine romantische Komödie um einen der Welt entrückten Oxford-Professor, der in der Schweiz an zwei forsche Amerikanerinnen gerät. Palin schrieb das Skript gemeinsam mit Regisseur Tristram Powell und schuf die Figur des vom Pfade der Tugend gelockten Akademikers nach dem Bilde seines Großvaters.(arte, 1.05 Uhr)
Sioux City – Amulett
der Rache
Hollywoods Spielmuster bringen es mit sich, daß ein Schauspieler wie Lou Diamond Phillips kaum anders denn als Vorzeigeexot getypecastet wird. In „La Bamba“ war das von Vorteil, weitere Hauptrollen aber bekam er nur in der B-Liga. Der in Theaterwissenschaften und Film geschulte Mime machte das Beste draus: Er wurde Produzent und Regisseur. In „Sioux City“ spielt er einen Arzt indianischer Herkunft, der im Reservat seines Stammes den Mord an seiner Mutter aufzuklären trachtet.(Pro7, 20 Uhr)
South Beach
Da Hasselhoffs Seestreitkräfte Malibu Beach besetzt halten, ging NBC nach Florida. Hier haut Yancy Butler Betuchte übers Ohr, bis ein Bundesagent ihr ein Angebot macht, das sie nicht ablehnen kann. Nun gaunert sie im Namen des Gesetzes, wird aber nach sechs Folgen sämtlicher Pflichten entbunden.(RTL2, 20.15 Uhr)
Short Cuts
Robert Altman seziert die Westküstengemeinde; und hochbezahlte Stars finden sich artig ins sorgengesättigte Dasein der niederen Stände.(ARD, 22.30 Uhr)
Eine Tasse Tee für die Liebe
So mag es beim ZDF wohl keinen Mangel haben an attraktiven Programmbeiträgen, da man es sich leisten kann, die zierlichsten Stücke in tiefster Nacht zu vergeuden. Regisseur Wayne Wang („Smoke“) greift eine Begebenheit aus der sinoamerikanischen Geschichte auf: Die Lockerung der Einwanderungsbestimmungen machte es 1949 möglich, Frauen aus der Heimat zu importieren, um den Männerüberschuß der Chinatowns auszugleichen. Wang belegt trefflich, daß solch ein Vorgang zuweilen die herzlichste Komik gebar.(ZDF, 1.30 Uhr)
Harald Keller
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