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■ Couchpotato's Chips & TipsSamstag / Sonntag

Die 27. Etage

Da steht er nun und weiß nicht weiter – Gregory Peck hat sein Gedächtnis verloren. Ein traumatisches Erlebnis ist der Grund, aber das enthüllt sich ihm erst nach und nach. Bis zur endgültigen Klärung stolpert er glaubhaft zerwirrt durchs Geschehen und bemüht sich hartnäckig um Identitätsfindung.(West 3, 20.15 Uhr)

Die Wiege der Sonne

Für die Beamten des L.A.P.D. sind die Chefetagen japanischer Konzerne fremdes Terrain. Als nun ebendort ein Mord geschieht, wird Japankenner Sean Connery herangezogen, um die äußerst heikle Angelegenheit einigermaßen diplomatisch abzuwickeln. Sein Gegenstück ist der rassistische Heißsporn Harvey Keitel, einen Partner und gelehrigen Schüler findet er dagegen in Wesley Snipes ... Michael Crichton war Verfasser der Romanvorlage und auch am Skript beteiligt, was selbigem aber nicht geschadet hat. Anders als so manche Bestsellerverfilmung geriet „Die Wiege der Sonne“ nicht zur faden Literaturbebilderung, sondern wurde von Regisseur Kaufman teils recht pfiffig ins kinematographische Idiom übersetzt.(Pro 7, 22 Uhr)

Piranhas

John Sayles hatte sich mit gediegener Prosa bereits Renommee und Literaturpreise erschrieben, als er beim B-Movie-König Roger Corman als Drehbuchautor anheuerte und eine Reihe von zünftigen ,exploitation pictures‘ mit Titeln wie „Sador – Herrscher im Weltraum“ oder „Der Horror-Alligator“ auf den Weg brachte. Aus dieser Schaffensphase stammt denn auch „Piranhas“, eine schaurig- schöne Mär um militärisch gedrillte Killer-Piranhas, die in die Freiheit entweichen und in einem nahe gelegenen Feriengebiet beste Nahrungsverhältnisse vorfinden. Die Inszenierung oblag dem trefflichen Joe Dante, auch dieser ein Absolvent der Corman-Schule.(ZDF, 23.45 Uhr)

Kindergarten Cop

Stationen einer Karriere: Hier muß Angela Bassett in einer winzigen Nebenrolle als Stewardeß Schwarzenegger das Wasser reichen. Nur wenig später drehte sie unter der Regie von Spike Lee und John Sayles und schaffte 1993 den Durchbruch in der Tina-Turner-Biographie „What's Love Got To Do With It“.(RTL, 20.15 Uhr)

Begegnung am Vormittag

Für seine dritte Regiearbeit griff Clint Eastwood auf einen Stoff seiner Exsekretärin Jo Heims zurück, die schon das Skript für sein Regiedebüt „Play Misty For Me“ verfaßt hatte. Wie jenes, war auch dieses Drehbuch auf Eastwood zugeschnitten, der die Hauptrolle jedoch William Holden überließ. Der unspektakuläre Film erzählt von der problematischen Romanze zwischen einem Mann mittleren Alters und einer 17jährigen. Eastwood selbst ist in Hitchcock-Manier nur ganz kurz als Komparse zu sehen. PREISFRAGE: In welcher Szene taucht er auf? Schreiben Sie die Lösung an die taz-Medienredaktion, wir verlosen zwei Kinokrimis und ein Kultserienbuch.(Super RTL, 21.55 Uhr)

Die schwarze Liste

Der TV- und Hörfunk-Plauderer J. H. Faulk, in den 50ern Vizepräsident der New Yorker Sektion der „American Federation of Television and Radio Artists“, wurde kritischer Äußerungen wegen auf die Schwarze Liste gesetzt. Man machte ihm seine Sponsoren abspenstig, und er wurde entlassen. Mit Unterstützung prominenter Kollegen klagte Faulk gegen die Verleumdungen und erhielt 3,5 Millionen Dollar Entschädigung. Dieser Fernsehfilm aus dem Jahr 1975 zeichnet die Geschichte nach. Besonders bemerkenswert: Bruce Geller, als Schöpfer von Fernsehserien wie „Mission: Impossible“ eine Legende, spielt die Rolle seines Vaters Abraham Geller, der dem Verfahren als Richter vorsaß.(Sat.1, 0.35 Uhr)

Harald Keller

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