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■ Couchpotato's Chips & TipsSamstag / Sonntag

Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffs Orion

Wie bei allen vorangegangenen Wiederholungen herrscht tödliche Stille auf dem Erdaußenposten MZ4. Der strafversetzte Commander McLane wittert Unheil und soll recht behalten, muß aber zunächst die strenge Aufsichtsperson Jagellovsk austricksen, ehe er zwei Späher ins Ungewisse schicken kann ... Trittbrettfahrende Banausen werden einmal mehr das berühmte Bügeleisen bejohlen – und dabei die Sticheleien wider Militarismus und Kadavergehorsam überhören, die fürs Entstehungsjahr ungewöhnlich moderne Verteilung der Geschlechterrollen übersehen und vermutlich nicht einmal Thomas Reiners hinreißende Karikatur eines knalldeutschen Paradebeamten zu würdigen wissen.(Sat.1, 14 Uhr)

Veronica Clare:

Tödliche Nächstenliebe

Eine gewisse optische Übereinstimmung mit Lauren Bacall war sicher gewollt, Laura Robinson aber übernahm die Bogey-Rolle gleich mit, denn Serienheldin Veronica Clare ist zuvörderst Mitinhaberin eines Jazzclubs und nebenbei auch noch Detektivin, die allerdings nur in ausgewählten Fällen ermittelt und diese auch durchweg aufklärt.(RTL 2, 17.10 Uhr)

Die nackte Pistole

Weil Pro7 wieder abgelassen hat von der unersprießlichen Nullzeit, ist ein Programmplatz freigeworden, der vorderhand von Leslie Nielsen beackert wird, der in seiner Paraderolle als grob motorischer, aber fein motorisierter Police Detective Drebin dem Affen nicht nur zweimal Zucker, sondern einen Abrahams noch mit dazugibt. Die Gebrüder Zucker und Jim Abrahams nämlich ziehen im Hintergrund die Fäden, während Nielsen im Vordergrund den haarsträubendsten Schabernack veranstaltet. Es empfiehlt sich, pünktlich zuzuschalten – einige Gaststars überleben nicht einmal den Vorspann.(Pro7, 19.45 Uhr)

Ein Trottel kommt selten allein

„Wir sind die Bärtigen, Allgegenwärtigen ...“, reimten ehedem Schobert & Black, und ihre Zeilen könnten sich durchaus auf diese US-Komödie bezogen haben, denn darin läßt sich Dick Van Dyke einen Bart stehen, nachdem er von einer kecken Imme ins Kinn gestochen wurde. Nun sieht er seinem Chef ähnlich, was dessen Unmut erregt und Van Dyke den Job kostet. Der bisherige Duckmäuser läuft daraufhin zu Hochform auf und erregt Aufmerksamkeit – auch die seiner Exfrau, so daß romantische Verwicklungen wohl nicht ausbleiben.(RTL 2, 8.10 Uhr)

Die Legende vom

einsamen Ranger

In der 1981 fabrizierten Neuverfilmung konnte der Lone Ranger nicht, wie in der ursprünglichen Radioserie und den späteren Kinoserials, als simpler Haudegen in Erscheinung treten, der in der Nachfolge Robin Hoods den Geschundenen zu ihrem Recht verhilft. Es mußte dann schon ein studierter Rechtsanwalt sein, der sich mit geringfügigen Dingen gar nicht abgibt, sondern gleich den Präsidenten der USA aus den Händen habgieriger Banditen befreit. Ein witzloses Unternehmen.(Kabel 1, 15.45 Uhr)

Last Rites –

Im Fegefeure der Sünde

Als ehedem zwangschristianisierter Zeitgenosse kann man eine leise Schadenfreude nicht verhehlen, wenn Schwarzröcke auf der Leinwand in Bedrängnis geraten. Hier muß Tom Berenger herhalten, ein zum Katholizismus konvertierter Sproß einer Mafiafamilie, der eine junge Frau vor den Nachstellungen seiner eigenen Sippe zu schützen sucht und ob der fluchtbedingten Nähe schließlich sein Keuschheitsgelübde in den Wind schreibt, schlußendlich aber erkennen muß, daß die Dame nur gemeines Spiel mit ihm trieb. Was dann kommt, nannte der katholische film- dienst einen „indiskutablen Schluß“ ...(Pro 7, 23.40 Uhr)

Harald Keller

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