■ Couchpotato's Chips & Tips: Sonntag
Molly und Gina
Peter Fonda, jahrelang nur in B-Movies auffindbar, gelangte in jüngster Zeit zu neuen Ehren. 1994 konnte er davon allenfalls nur träumen, als er den ungleichen Freundinnen Frances Fisher und Natasha Wagner entgegentrat, weil diese die Mörder ihrer Kavaliere jagten.(Vox, 12 Uhr)
Slam Dance
Schöngeister, die den Namen Wayne Wang ausschließlich mit Paul Auster verbinden, sollten sich wappnen – „Slam Dance“ ist im Stile eines deftigen Hard- boiled-Romans gehalten und zeigt so unanständige Dinge wie Comics, blonde Flittchen, knüppelnde Rowdies und sentimentale Mordbuben.(Pro 7, 23.40 Uhr)
Das Ungeheuer
von London City
1964 benasrümpfte die Kritik die Autoren dieses Films, weil diese einen Bühnenschauspieler als Mordverdächtigen im Falle „Jack the Ripper“ hinstellten. So dumm aber war das gar nicht: Der Schauspieler Richard Mansfield gab 1888 im Londoner Lyceum Theatre eine derart horrible Vorstellung in der Doppelrolle des Dr. Jekyll/Mr. Hyde, daß er anonym als „Ripper“ denunziert wurde, der in jenen Tagen sein Unwesen trieb. Der Verdacht wurde rasch entkräftet; Mansfield profitierte gar von der Affäre, denn nun strömte noch mehr Publikum in das erfolgreich angelaufene Schauerstück.(3sat, 0.20 Uhr)
Atlantic City, USA
Louis Malles zweiter in den USA gedrehter Film liefert Momentaufnahmen einer verschwundenen Stadt, denn zum Zeitpunkt der Dreharbeiten wurden die prunkvollen Herbergen aus der Blütezeit Atlantic Citys abgerissen und durch Spielpaläste ersetzt. Kleinganove Burt Lancaster ist gleichfalls ein Relikt aus alten Tagen, schwingt sich aber ein letztes Mal zu Höchstform auf, als Susan Sarandon in Kalamitäten gerät...(TM 3, 0.35 Uhr)
Harald Keller
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