■ Couchpotato's Chips & Tipps: Sonntag
Nobody ist der Größte
Groß mag er sein, aber Nobody heißt er nicht, sondern Thanks. Sein bester Freund hört auf den Namen Lokomotive und ist indianischen Geblüts, was man aber besser nicht erwähnt, weil Lokomotive seine an sich edle Herkunft als wunden Punkt betrachtet. Die beiden nehmen es mit einem verbrecherischen Fort-Kommandanten auf, der jahrelang die Indianer um finanzielle Beihilfen betrogen hat. Nun steht ihm der Besuch eines Revisors bevor, und da schickt er seine Häscher aus. Manchmal sind Soldaten auch Mörder ... (Pro 7, 15.40 Uhr)
Schimanski: Sehnsucht
Schimanski ist wieder auf der Pirsch, und Götz George feiert Wiedersehen mit zwei niederländischen Weggefährten: mit Renee Soutendijk, mit der er 1984 den Kinofilm „Abwärts“ drehte, und mit Chiem van Houweninge, der lange als Hänschen beim „Tatort“ Bürodienst verrichtete, aber auch als Autor beisteuerte. Der heutige Plot – Schimanski sucht die verschollene Liebste eines entlassenen Häftlings – ist ohne Frage von Chandlers „Farewell, My Lovely“ inspiriert. Aber die Herren Schimanski und Marlowe sollten sich eigentlich recht gut vertragen ... (ARD, 20.15 Uhr)
Der Vollstrecker
Ungebührliches, wo immer man derzeit hinschaut. Letztes Wochenende hackten die Grobiane des vorgeblichen „Spielfilmsenders“ Pro 7 Tim Burtons „Mars Attacks!“ einfach das Happyendchen ab. Und die Kollegen von Kabel 1 verschandeln ein humorgewürztes klassisches chinesisches Heldenepos mit einem Titel wie „Der Vollstrecker“, als richte sich der Film an die Hosenmätze dieser Welt. Tatsächlich handelt es sich um eine komplexe Geschichte um den Volkshelden Fong Sai-Yuk, der freilich auch die Damen des Ensembles hinlänglich zum Zuge kommen lässt, deren eine buchstäblich mit viel Mutterwitz aufwartet. (Kabel 1, 22.10 Uhr)
Harald Keller
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