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Contra–Hilfe der USA definitiv bewilligt

■ 70 Millionen Dollar Militärhilfe und 30 Millionen „humanitäre“ Hilfe / Managua: „Wir werden sie wie Hasenfus empfangen“ Ortega bezeichnet Reagan als „Paten der Contra“ und „nationalen Straftäter“ und ruft Weltsicherheitsrat an

Washington/Managua (afp) - Der amerikanische Kongreß hat am Freitag endgültig eine offizielle Hilfe von 100 Millionen Dollar für die Contras gebilligt. Die Finanzmittel für die antisandinistischen Rebellen umfassen 30 Millionen Dollar humanitäre Hilfe und 70 Millionen Dollar Militärhilfe, die „Transportmittel“ (Flugzeuge, Hubschrauber, Lastwagen und Jeeps) sowie tragbare Raketenwerfer einschließen kann. Die Contras betrachten diese Waffe als besonders wichtig, um die schwer bewaffneten Hubschrauber sowjetischer Bauart der sandinistischen Armee abschießen zu können. Die 100 Millionen Dollar sind am Freitag mit der Verabschiedung von 13 Gesetzesvorlagen zum Budget 1987 engültig freigegeben worden. Der demokratische Senator Tom Harkin hatte versucht, in das Budget–Gesetz noch einen Zusatz einzufügen, der Präsident Ronald Reagan verpflichtet hätte, einen Bericht über die Beteiligung der Regierung an dem „privaten“ Versorgungsnetz für die Guerilla vorzulegen. Die ser Vorschlag wurde vom Senat mit 50 gegen 47 Stimmen abgelehnt. Bereits wenige Stunden vor der endgültigen Billigung der Contra– Hilfe erschien das offizielle Organ der Sandinisten „Barricada“ mit der Schlagzeile „Wir werden sie wie Hasenfus empfangen“. Der Amerikaner Eugene Hasenfus befindet sich in Nicaragua in Gefangenschaft, seit die sandinistische Armee am 5. Oktober ein Nachschub–Flugzeug der Contras abgeschossen hat. Er soll am Montag vor Gericht gestellt werden. Im Zusammenhang mit dem Flugzeug–Abschuß wurden unterdessen neue Einzelheiten bekannt. Der Pilot der Maschine, Wallace Sawyer, der bei der Aktion ums Leben kam, soll indirekt für den amerikanischen Geheimdienst CIA gearbeitet haben. Eine amerikanische Nachrichtenagentur hatte die Möglichkeit, in Managua das Bordbuch Sawyers einzusehen. Daraus geht hervor, daß der Pilot in diesem Jahr Maschinen der US–Fluggesellschaft Southern Air Transport steuerte, die für den CIA arbeitet. Die Regierung in Managua hat am Samstag eine Sondersitzung des Weltsicherheitsrates beantragt. Vor Journalisten übte Ortega scharfe Kritik an Reagan, den er als „Paten der Contra“ und „nationalen Straftäter“ bezeichnete. Erneut warnte er vor der Gefahr einer amerikanischen Invasion in Nicaragua. Die sandinistische Regierung hofft, daß der Weltsicherheitsrat die von der US–Regierung beschlossene und nach langem Tauziehen schließlich am Freitagabend vom Kongreß gebilligte Finanzhilfe verurteilt.

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