: Contra will neue US-Hilfe nach gescheiterten Gesprächen
Contra will neue US-Hilfe
nach gescheiterten Gesprächen
Washington/Managua (ap/afp) Einen Tag, nachdem sie die Friedensgespräche in Managua platzen ließen, haben die Contras die USA zur Wiederaufnahme der Militärhilfe aufgefordert. Contra-Führer Calero malte in Washington die Gefahr einer Niederlage seiner Leute an die Wand, falls der Krieg wieder aufgenommen werde. Präsident Ortega versicherte in einem Interview mit der 'Washington Post‘, seine Regierung wolle keine Rückkehr zum Krieg und werde am Waffenstillstand, der am Donnerstag zu Ende ging und nicht erneuert wurde, so lange wie möglich festhalten. Die Contras würden das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen abwarten, bevor sie die Friedensgespräche wieder aufnehmen würden, vermutete Ortega.
Unmittelbar nach dem Abbruch der Verhandlungen sind am Donnerstag Berichten von Anwohnern zufolge Armeeangehörige mit Einberufungsbescheiden in den Wohngebieten Managuas aufgekreuzt, um Jugendliche zum zweijährigen Militärdienst und für Reserveeinheiten zu rekrutieren. Nach offiziellen Angaben sollen die zusätzlich eingezogenen Soldaten in der Provinz Chontales im Süden des Landes im Juli den Ablauf der nationalen Feier zum neunten Jahrestag der Revolution sicherstellen. Ein Regierungsvertreter sagte, die umliegenden Berge sollten „gesäubert“ werden. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind am Mittwoch im Departement Rio San Juan 60 Bauern von Contras verschleppt worden und weitere 17 Zivilisten im Departement Chontales. An der Atlantikküste seien bei einem Angriff auf die Armee vier Contras getötet worden.
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