piwik no script img

Contra besetzt Teile Honduras

■ In „Neu–Nicaragua“ werden die Bauern vertrieben Kaffeepflanzer fordern Entschädigung von den USA

Tegucigalpa/Berlin (afp/taz) - Honduranische Kaffeepflanzer aus dem Grenzgebiet zu Nicaragua haben am Donnerstag gegen die Präsenz der Contra auf honduranischem Boden protestiert. Wie sie auf einer Versammlung in der Region El Paraiso im Osten des Landes erklärten, habe die Contra, die von ihren Basen in Honduras aus Krieg gegen das sandinistische Regime in Managua führt, inzwischen ein 2.400 Quadratkilomter umfassendes Gebiet besetzt. Hauptstadt dieses „Staates“, den sie „Neu–Nicaragua“ nenne und in dem sie über die ansässige Bevölkerung herrsche, sei das Dorf Capira, das in der Contra–Sprache Managuita (Klein– Managua) heißt. Aus Angst vor Publizität hat die Armee den Journalisten jeden Zugang zum Contra–Gebiet gesperrt. Über 10.000 honduranische Kaffeepflanzer sind inzwischen vor der Contra ins Landesinnere geflohen. Von der Reagan–Administration, die die Contra aushält, verlangen sie Entschädigung für die verlorene Kaffeernte. Die Nahrungsmittelhilfe, die ihnen von den USA angeboten wird, weisen sie als „Almosen“ zurück. taz–Mitarbeiter Jean–Pierre Gerber hat die vertriebenen Bauern bei ihrer Versammlung besucht. Reportage Seite 7

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen