: Colombo knebelt jede Opposition
Colombo (ap) - In ihrem Kampf gegen die singhalesische Untergrungbewegung hat die Regierung von Sri Lanka die neuen Zensurbestimmungen auch auf die Auslandspresse ausgedehnt und den srilankischen Sicherheitskräften die Anweisung zum „gnadenlosen Vorgehen gegen alle Formen der Subversion“ gegeben.
Auf einer Pressekonferenz sagte Sri Lankas Außenminister Wijeratna gestern, die Polizei sowie das Militär hätten ausgedehnte Vollmachten erhalten. So könne ohne Vorwarnung nicht nur auf jeden Gewalttäter geschossen werden, sondern auch auf jede Person, die regierungskritische Plakate anbringe. Alle Gewerkschaftsveranstaltungen und öffentlichen Versammlungen seien verboten. Ferner dürften keine Informationen Sri Lanka verlassen, ohne die Zensur passiert zu haben. Die Zensurbestimmungen, von denen die Auslandspresse zunächst ausgenommen war, untersagen jegliche Berichterstattung über die radikale singhalesische Bewegung.
Die „Radikalen“ versuchten seit zwei Jahren, die Regierung zu stürzen, sagte Außenminister Wijeratna. Sie stünden hinter dem vierwöchigen Streik der Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe, der der Wirtschaft einen schweren Schaden zugefügt habe. Die Kampagne der singhalesischen Ultranationalisten begann im Juli 1987. Sie protestieren gegen die Zugeständnisse der Regierung an die tamilische Minderheit im Friedensabkommen von Colombo.
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