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Club-WM in MarokkoBayern-Gegner heißt Raja Casablanca

Autokorso in Marrakesch, die Fans schrien am Straßenrand: Der Final-Einzug von Raja Casablanca bei der Club-WM hat Marokko einen Festtag im Fußball beschert.

Nun warten die Bayern: Spieler von Raja Casablanca nach dem Sieg Bild: dpa

MARRAKESCH dpa | Was für eine Party! Nach dem Überraschungs-Coup gegen Ronaldinho & Co. ließen sich die marokkanischen Fußball-Helden im Stadion überschwänglich feiern und winkten zusammen mit dem brasilianischen Superstar den Zuschauern zu. Die Fans bejubelten den Endspiel-Einzug bei der Club-WM gegen den FC Bayern zu Zehntausenden in den Straßen von Marrakesch fast die ganze Nacht: Autokorso, Hupkonzerte, Freudengesänge.

„Der Traum geht weiter – und zwar bis zum Abpfiff des Finales gegen Bayern, wenn es nach uns geht“, erklärte Torschütze Mouhssine Iajour nach einem der größten Abende im marokkanischen Fußball. FIFA-Präsident Joseph Blatter schwärmte nach dem 3:1 (0:0) des Überraschungsteams gegen Atletico Mineiro von einer „elektrisierenden Stimmung“.

„Das ist, als stünde ganz Marokko hinter uns. Mit einer solchen Unterstützung gelingen unglaubliche Dinge“, schilderte Mittelfeldspieler Chemseddine Chtibi. „Die Jubelszenen nach unseren Siegen erfüllen uns nicht nur mit Freude, sie pushen uns auch noch weiter“, gestand Iajour. Wie die kongolesische Mannschaft von Tout Puissant Mazembe im Jahr 2010 darf nun Raja Casablanca als zweiter afrikanischer Finalist vom Titel bei der Club-WM träumen. Bislang triumphierten nur Mannschaften aus Südamerika und Europa.

Beflügelt von nun schon drei Siegen beim Turnier in Nordafrika machten die Raja-Verantwortlichen in der Nacht zum Donnerstag auch schon einmal klar: So leicht wie die Chinesen von Guangzhou Evergrande FC im Halbfinale wird es der elfmalige Meister dem deutschen Triplesieger nicht machen.

„Wir geben eben niemals auf“

„Wir werden auch im Finale selbstbewusst antreten, an uns glauben und noch einmal alles geben“, versprach Trainer Faouzi Benzarti vor der Partie gegen den schier unschlagbaren Gegner. „Bayern ist eine fantastische Mannschaft, die letzte Saison drei Titel gewonnen hat. Zudem haben sie mit Pep Guardiola einen großen Trainer, der dem Team seine Philosophie vom Fußball bereits eingeimpft hat“, sagte der Coach, der erst vor wenigen Wochen Nachfolger von Mohamed Fakhir wurde.

Torschütze Iajour schwärmte von der eigenen Mentalität. „Wir geben eben niemals auf. Diese Mannschaft hat fraglos Nervenstärke.“ Er war es in der 51. Minute, der mit seinem zweiten Turniertor im dritten Spiel Casablanca in Führung brachte. Den Ausgleich von Ronaldinho per Freistoß steckten die Marokkaner weg – wie sie es auch in den beiden Spielen zuvor gegen Auckland City FC (Playoff-Spiel/2:1) und CF Monterrey (Viertelfinale/2:1 n.V.) taten. Moutaouali (84./Elfmeter) und Vivien Mabide (90.+4) stellten danach den Coup gegen die Südamerikaner sicher.

„Es ist, als wüchsen einem auf einmal Flügel, auch wenn man nicht der Favorit ist. Plötzlich glaubt man eben, es geht noch was und noch mehr“, schilderte Chemseddine Chtibi. Nur als Gastgeber war die Mannschaft in das erlesene Teilnehmerfeld gerutscht. Jetzt steht das Team aus dem nicht für die WM in Brasilien qualifizierten Land auf einmal im Endspiel. In Europa sind die Spieler von Raja Casablanca Fußball-Nobodys.

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2 Kommentare

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  • SD
    Stern des Westens

    Für mich hört es hier auf mit der Berechtigung insbesonders der öffentlich-rechtlichen zur Berichterstattung. Das "Halbfinale" (vor welchem es keinerleii sportliche Auseinandersetzung gab) war echt noch trostloser als Deutschland-Malta oder solch ein überflüssiger Quark. Leere Ränge, ein Gegner bestenfalls auf dem Niveau der Dritten Liga. durchgeknallte Schiris, die vor dem freistosstreibenden Akteur noch schnell per Sprühdose eine Schaumlinie ziehen. Vor allem aber: zu dreiviertel leere Ränge in einem bitterarmen Land, in welchem reiche Stars ihre Show für das Fernsehen durchziehen.

    Die einzige Herausforderung für den FC Bayern liegt hier abseits des grünen Rasens: einmal wird Rummenigge stark sein müssen, dass er die Uhren irgendwelcher Geldgeber diesmal regulär verzollt. Und das Merchandising muss aus dem ganzen Larifari irgendwie etwas nettes zurechtfummeln, was für den asiatischen Markt taugt. Mit Fussball direkt kann das angesichts der bis dato erbrachten Leistungen aber nichts zu tun haben.

    Kein Problem: wer das gucken will, sollte es bei Kabel eins oder Pro sieben tun können. Aber im öffentlich-rechtlichen dafür Gebühren rauszuhauen, dass der FC Bayern Marktanteile in Asien dazugewinnt?

    Und wo bleibt, vor allem, da die kritische Berichterstattung?

    • G
      goalharry
      @Stern des Westens:

      dann doch lieber Florian Silbereisen schauen!?!

      Wenn Dortmund beim Weltpokal mitmachen dürfte, wäre das Turnier für den Stern des Westens natürlich von nationaler Bedeutung!