Clementine Butler Gallie, Frederick Simon, Camila McHugh, East of Elsewhere Projektraum: Einblick (693)
Camila McHugh und Clementine Butler Gallie eröffneten im September East of Elsewhere,ein Cross-Over zwischen Projektraum und Galerie für Ausstellungen, Salons und künftig auch Künstlerresidenzen. Aktuell sind dort Rob Blakes „Skulpturen gegen Faschismus“ zu sehen (s. oben). Camila McHugh (* 1993) studierte Vergleichende Literaturwissenschaft an der Brown University. Clementine Butler Gallie (* 1993) studierte Kunstgeschichte an der Universität Glasgow und bei Christie’s. Gemeinsam mit ihrem Kollaborateur, dem Ausstellungstechniker Frederick Simon (* 1991), betreiben sie East of Elsewhere von ihrer Friedrichshainer Wohnung aus: Das Wohnzimmer fungiert als erweiterbarer Ausstellungsraum.
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat euch zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?
CM: Ich habe Moyra Daveys Arbeit zum ersten Mal auf der documenta in Athen erlebt und war begeistert, in der Galerie Buchholz mehr zu sehen. Ich bin vom ihrem Archivansatz angezogen und liebe es, ihren Zutaten zu folgen.
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin könnt ihr empfehlen?
CBG: Das dürfte die Ernst Bar sein: eine kleine Jazzbar in Wedding.
Welches Magazin / welche Zeitschrift und welches Buch begleitet euch zurzeit durch den Alltag?
FS: „Dept. of Speculation“ von Jenny Offil hat mich nachts wach gehalten. Ich lese ständig allen, die mir zuhören, Passagen vor.
CM: Ich bin ähnlich von Maggie Nelsons „The Argonauts“ besessen. Jüngst habe ich auch ihre kürzeren Texte, die eher in Richtung Fiktion gehen, in der Übersetzung des Berliner Readux Verlags sehr genossen.
Was ist euer nächstes Projekt?
CBG: Unser nächstes Projekt „Nefertiti Goes West at East of Elsewhere“ ist Teil unserer Reihe „At Homes“. Den Titel „At Homes“ haben wir uns von der britischen Gruppe Bloomsbury-Set ausgeliehen, deren intime Zusammenkünfte uns inspiriert haben.
Ich interessiere mich schon lange für Nefertiti und werde archivarische Forschung über ihren symbolhaften Import vorstellen. Es wird auch eine Diskussionsrunde beim Abendessen geben, was die gemeinsamen Gespräche hoffentlich erleichtert.
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht euch am meisten Freude?
FS: Unser 1973er Trabant steht draußen vor der Galerie. Er schafft selten eine ganze Reise und funktioniert oft gar nicht, ist aber ein wesentliches Mitglied unseres Teams geworden.
CM: Wir perfektionieren derzeit unser Bloody-Mary-Rezept. Ein Kellner hat uns vor Kurzem gesagt, dass die geheime Zutat Liebe ist – wir glauben, es könnte durchaus auch grasiger Meerrettich sein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen