Chronologie Sturz Gaddafis: Es begann in Bengasi

Sechs Monate dauerte der Kampf gegen Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi. Die wichtigsten Daten des Aufstands und des internationalen Militäreinsatzes.

Rebellen in Bengasi bei einer Beerdigung. Bild: dapd

15. Februar: Beginn der friedlichen Proteste gegen Gaddafi, die in Bengasi und al-Baida gewaltsam niedergeschlagen werden, sich aber bald auf andere Städte ausdehnen.

22. Februar: Gaddafis Justizminister Mustafa Abdel Dschalil und Innenminister Abdel Fatah Junes schließen sich den Aufständischen an.

23. Februar: Der Osten Libyens von der ägyptischen Grenze bis nach Adschdabija ist in der Hand der Rebellen.

28. Februar: Nach den USA verhängt auch die EU Sanktionen gegen die Regierung Gaddafis.

10. März: Frankreich erkennt als erstes Land den Nationalen Übergangsrat der Rebellen als "einzige Vertretung Libyens" an.

17. März: Angesichts der drohenden Einnahme der Rebellenhochburg Bengasi erlaubt der UN-Sicherheitsrat zum Schutz der Zivilbevölkerung den Einsatz von Gewalt.

18. März: Eine Koalition unter Führung von Frankreich, Großbritannien und den USA beginnt mit Luftangriffen.

13. April: Die Libyenkontaktgruppe, in der alle am Militäreinsatz beteiligten Staaten vertreten sind, fordert den Rücktritt Gaddafis.

20. April: Nach Großbritannien entsenden auch Frankreich und Italien Militärberater zu den Rebellen. Die Front stabilisiert sich zwischen Brega und Adschdabija.

1. Mai: Gaddafis jüngster Sohn Saif al-Arab und drei seiner Enkel werden bei einem Nato-Luftangriff getötet.

11. Mai: Nach einer zweimonatigen Belagerung nehmen die Rebellen den Flughafen der Hafenstadt Misurata ein und durchbrechen damit die Belagerung.

27. Juni: Der Internationale Strafgerichtshof erlässt Haftbefehle gegen Gaddafi, seinen Sohn Saif al-Islam und Geheimdienstchef Abdallah al-Senussi.

29. Juni: Frankreich erklärt, Waffen für die Rebellen in den Nefussa-Bergen im Westen des Landes abgeworfen zu haben.

15. Juli: Die Libyenkontaktgruppe erkennt den Übergangsrat der Rebellen als die "einzige legitime Regierung" an.

9. August: Die Gaddafi-Regierung wirft der Nato vor, bei einem Luftangriff auf Sliten 85 Zivilisten getötet zu haben. Die Nato streitet dies ab.

17. August: Der Übergangsrat stellt einen Zeitplan für die Übergabe der Macht an eine demokratische Regierung nach dem Sturz Gaddafis vor.

19. August: Nach der Einnahme von Gharjan im Süden der Hauptstadt geben die Rebellen auch die Eroberung von Sawijah im Westen und Sliten im Osten bekannt.

20. August: Die Rebellen melden die komplette Einnahme des östlichen Ölhafens Brega, müssen sich darauf aber wieder in Randbereiche des Ortes zurückziehen.

21. August: Mehrere Stadtviertel von Tripolis werden von heftigen Kämpfen erschüttert.

22. August: Nach sechsmonatigem Krieg bringen die Rebellen weite Teile der Hauptstadt Tripolis unter ihre Kontrolle. Noch am Vortag hatte Gaddafi die Bewohner von Tripolis zur Verteidigung der Hauptstadt aufgerufen. "Jetzt ist es an der Zeit, für eure Politik, euer Öl, euer Land zu kämpfen", rief er in einer vom staatlichen Fernsehen gesendeten Audiobotschaft. (afp/dpa)

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