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Chinesischer Gewerkschafter verklagt Regierungsbeamte

Peking (afp) — Der chinesische Gewerkschaftsführer Han Dongfang hat gegen Justizbeamte in Peking wegen Mißhandlung und Freiheitsberaubung Klage erhoben. Han verklagte die Beamten des Volksgerichts für den Ostbezirk am Freitag wegen Beschneidung seiner persönlichen Rechte, Freiheitsberaubung und Mißhandlung. Der 29jährige Han verlangte „strenge Strafen“ und Wiedergutmachung.

Die Mißhandlungen ereigneten sich nach diesen Angaben am Donnerstag, als sich sieben oder acht Justizbeamte bei der Zwangsräumung seiner Wohnung auf Han stürzten. Danach sollen die Beamten Han geschlagen und getreten haben, bevor sie ihm Handschellen anlegten und ihn mit Elektroschocks malträtierten. Han sagte, der Gerichtspräsident sowie sein Mitarbeiter Zhong Junming seien während der Mißhandlungen anwesend gewesen.

Han ist der Gründer der ersten unabhängigen Gewerkschaft in China, die 1989 während der Demokratie- Bewegung ins Leben gerufen wurde. Im April 1991 wurde der Gewerkschaftsführer nach 22 Monaten aus dem Gefängnis freigelassen, da er schwer an Tuberkulose erkrankt war. Mehrere Oppositionelle hatten in der Vergangenheit gegen chinesische Behörden Klage wegen Rechtsverletzungen angestrengt, die aber stets niedergeschlagen wurden.

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