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Chinesischer Dissident hingerichtet

Peking (dpa) — Ein 24jähriger Chinese ist wegen seiner Teilnahme an Aktionen gegen das Militär beim Pekinger Massaker von 1989 hingerichtet worden. Aus einem Aushang vor dem Pekinger Volksgericht ging am Montag hervor, daß Han Weijun wegen „schwerer Verbrechen“ zum Tod verurteilt und bereits exekutiert worden sei. Nach der Prozeßwelle gegen führende Dissidenten und Studenten, bei der zahlreiche Freiheitsstrafen bis zu 13 Jahren verhängt worden waren, ist dies der erste bekanntgewordene Fall eines jüngst verhängten Todesurteils gegen einen Teilnehmer an den Protestaktionen.

Han Weijun, der als ein auf Bewährung entlassener Dieb dargestellt wurde, wurde beschuldigt, er habe gemeinsam mit anderen Personen einen Schützenpanzer und ein Auto in Brand gesteckt. Wegen ähnlicher Vergehen waren bereits kurz nach dem Pekinger Massaker, mit dem die Demokratiebewegung Anfang Juni 1989 blutig erstickt wurde, viele Personen hingerichtet worden. Gegen die Anführer der Proteste wurden keine Todesurteile verhängt.

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