China verteidigt Verhaftung Ai Weiweis: "Er ist ein Eigenbrötler"
Die Kommunistische Partei weist die internationale Kritik an der Verhaftung des Bürgerrechtlers Ai Weiwei zurück. Es mangele ihm an Respekt. Was genau ihm vorgeworfen wird, bleibt offen.
PEKING dapd | China hat die internationale Kritik an der Festnahme des bekannten Künstlers und Bürgerrechtler Ai Weiwei am Mittwoch zurückgewiesen. In einem Leitartikel der amtlichen Zeitung The Global Times wurde Ai als "Eigenbrötler" bezeichnet, dem es an Respekt vor den Gesetzen des Landes fehle.
Ai gehe gerne "rechtlich zweifelhaften Aktivitäten" nach und tue Dinge tue, die gewöhnliche Menschen nicht zu versuchen wagten. Was genau Ai vorgeworfen wird, erklärte die Zeitung nicht. Ai war am Sonntag auf dem Internationalen Flughafen von Peking festgenommen worden. Zudem hatten die Behörden sein Haus und sein Atelier in der chinesischen Hauptstadt durchsucht. Die USA und die Europäische Union hatten das Vorgehen scharf kritisiert.
Die Zeitung The Global Times wird von der in China regierenden Kommunistischen Partei herausgegeben. In dem Blatt hieß es, der Westen versuche nur, die soziale Stabilität Chinas zu untergraben und das Wertesystem des Landes zu verändern. Dass überhaupt eine staatliche Zeitung zum Schicksal eines Dissidenten Stellung nimmt, ist sehr ungewöhnlich. Es deutet aber auch darauf hin, dass offenbar eine Anklage gegen Ai vorbereitet wird.
China geht seit Beginn der Protesten in der arabischen Welt, wo einige langjährige Herrscher von Volksbewegungen gestürzt wurden, mit großer Härte gegen Rechtsanwälte, Schriftsteller und Bürgerrechtler vor. Damit soll offenbar verhindert werden, dass sich ähnliche Bewegungen in China formieren.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Erpressungs-Diplomatie
Wenn der Golf von Mexiko von der Landkarte verschwindet
80 Jahre nach der Bombardierung
Neonazidemo läuft durch Dresden
Zwei Todesopfer nach Anschlag in München
Schwer verletzte Mutter und Kind gestorben