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China pfeift auf Berliner Mauer

Das einzige große Stück aus der Berliner Mauer, das nachweislich seinen Weg nach China gefunden hat, ist verloren gegangen. Zwei Jahre lang stand das mannshohe Fragment im Biergarten des „International Hotel“ in der Hafenmetropole Dalian im Nordosten Chinas. Vor einem Jahr wurde dieser abgerissen, um einem Neubau Platz zu machen. „Niemand weiß, wo das Mauerstück gelandet ist“, sagte Lü Mingang, einer der Manager des Hotels. Zusammen mit deutscher Ausrüstung zum Bierbrauen wurde es 1995 importiert. „Es war abstrakt bemalt“, erinnert sich Lü Mingang, „so wie Funken nach einer Explosion“. Ob Arbeiter es mit dem übrigen Schutt abtransportiert haben, kann im Hotel niemand sagen. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern weltweit existiert am Fuß der Großen Mauer praktisch kein Fragment des „antifaschistischen Schutzwalls“. Daran schuld waren nicht zuletzt die ideologischen Probleme, die China mit dem Zusammenbruch der DDR hatte, auch wenn es später die Wiedervereinigung unterstützte. DPA

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