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Chiles Auseinandersetzung mit der Pinochet-Diktatur

Santiago de Chile (dpa) — Der chilenische Präsident Patricio Aylwin hat den Bericht einer von der Regierung eingesetzten Kommission erhalten, die mehr als 3.000 Menschenrechtsverletzungen zur Zeit der Militärdiktatur von General Augusto Pinochet untersucht hat. Während der Übergabe des vierbändigen Werks forderten Angehörige von Verschwundenen vor dem Präsidentenpalast „La Moneda“ lautstark die Namen der Schuldigen.

Der Vorsitzende der Kommission, der 81jährige angesehene Jurist Raul Rettig, sagte am Samstag morgen, das Gremium habe einen „großen Teil der Wahrheit“ feststellen können. Auf 2.000 Seiten seien mehr als 3.000 Fälle von Menschenrechtsverletzungen untersucht worden, die während der fast 17jährigen Herrschaft Pinochets begangen worden seien. Das Dokument soll am 4. März veröffentlicht werden. Die Namen mutmaßlicher Täter stehen nicht in dem Bericht. Bevor das Gutachten allen Chilenen zugänglich gemacht wird, sollen die Streitkräfte eine Kopie erhalten.

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