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■ Cash & CrashDie Superhits

Berlin (taz) – Alle bejubeln den Dax. Dabei waren die deutschen Aktien doch mit einem Zuwachs von exakt einem Drittel im Jahr 1993 lahme Enten. Hongkong oder Malaysia, Warschau oder Prag – das sind die wahren Paradiese der Spekulantenzunft.

In Hongkong – im dritten Jahr auf Platz eins der Börsenhitliste – schafften die Aktienkurse binnen Jahresfrist mehr als eine Verdoppelung (fast 110 Prozent auf US-Dollar-Basis). Und viele halten diesen Markt nicht einmal für ausgereizt. Mit der weiteren wirtschaftlichen Öffnung Chinas werden steigende Gewinne erwartet. Malaysia, ein sogenannter Schwellenmarkt, steht mit 107 Prozent kaum schlechter da. Bei den etablierten Aktienmärkten halten Helsinki und Singapur (mit einem Plus von 76,7 respektive 65,5 Prozent) Platz zwei und drei, gefolgt von Neuseeland und Norwegen. Frankfurt taucht erst auf einem schlappen neunten Platz auf.

Halb so tragisch: Japan und vor allem die USA sind viel erbärmlicher dran. Nach den Einbrüchen an der Tokioter Börse in den letzten Wochen kamen die japanischen Aktien insgesamt nur auf ein Plus von 24,6 Prozent. Und New York ist gar mit 7,7 Prozent das absolute Schlußlicht unter den Weltbörsen.

Äußerst heiß ist das Börsenpflaster in Warschau und Prag. Die polnischen Aktien dürften mit einer Versiebenfachung der Kurswerte innerhalb eines Jahres den Weltrekord halten. Die Prager Börse ist erst seit April geöffnet, doch soll es dort noch höher hergehen als beim Nachbarn im Norden. In Polen wird damit gerechnet, daß sich die Zahl der gehandelten Unternehmen 1994 verdoppeln wird. Das Problem dabei: Dann sind es immer noch nur 42 Titel.

1994 fing verheißungsvoll an. Am ersten Börsenhandelstag hagelte es erneut Höhenrekorde, in Europa wie auch in Fernost. Eigentlich hat man ja im letzten Jahr nicht viel falsch machen können, wenn man sich nur entschließen konnte, sein Geld – so vorhanden – in Aktien anzulegen. Denn aufwärts ging es überall, im weltweiten Durchschnitt um 20 Prozent. Goldene Händchen hatte aber, wer Aktien von Goldminen erwarb. Damit ließ sich ein Plus von 131 Prozent machen. Wer dagegen sein mehr oder weniger mühsam Erspartes in taz-Genossenschaftsanteile investierte, dem ist kapitalmäßig nicht zu helfen. Nicola Liebert

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