: CSU-Expansionsdrang
■ Stoiber: Strategie der Union überdenken / Dependance im Osten gefragt / „CSU macht CDU erst wählbar“
München (ap) - Die Strategie der Unionsparteien und die traditionelle Beschränkung der CSU auf Bayern steht nach Auffassung des stellvertretenden CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber erneut zur Diskussion, wenn die CSU-Schwester in der DDR, die Deutsche Soziale Union (DSU), bei den Landtagswahlen in der DDR am 14.Oktober schlecht abschneiden sollte.
Der bayerische Innenminister sagte gestern in München, wenn Deutschland größer werde, müsse die CSU eine strategische Unterstützung auf dem Gebiet der DDR haben. In dieser Frage sei sich die gesamte CSU-Spitze einig. Stoiber wehrte sich gegen die Äußerung des CDU-Generalsekretärs Volker Rühe, das vereinigte Deutschland werde norddeutscher und protestantischer. „Rühe kann nicht gesamtdeutsch denken“, lautete Stoibers Kommentar. Dem FDP-Chef Lambsdorff warf er vor, er wolle die DSU „totreden“. Mit dem Vorschlag, die Einführung einer Fünf-Prozent-Klausel auf Länderebene zu diskutieren, hat sich der stellvertretende CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber in die Wahlrechtsdebatte eingeschaltet. Zur Begründung sagte Stoiber, er halte die Einführung des bundesdeutschen Wahlrechts in die DDR für verfassungsrechtlich bedenklich.
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