CDU-Zukunftskreis plädiert für Doppelpaß

Scharfe Kritik an der geplanten Unterschriftenaktion der CDU gegen die doppelte Staatsbürgerschaft hat ein Kreis von 50 Berliner CDU-Mitgliedern geübt. Die Aktion habe den „Charakter einer kaum verhüllten Neid- und Hetzkampagne, die auf dem Rücken der in Deutschland lebenden Ausländer ausgetragen wird“, sagte Andrew Campbell vom „Zukunftskreis“ der CDU. Wer dabei das Wort Integration im Mund führe, sei „heuchlerisch und zugleich unverantwortlich“. Der „Zukunftskreis“ forderte, auf Dauer in Deutschland lebenden Migranten die Einbürgerung zu erleichtern. Eine regelmäßige Doppelstaatsangehörigkeit könne bestehende Hindernisse beseitigen. Der „Zukunftskreis“, dem auch der Staatssekretär in der Finanzverwaltung, Peter Kurt, sowie die Ausländerbeauftragte von Schöneberg, Emine Demibürken, angehören, umfaßt etwa 50 junge und liberale CDU-Mitglieder. Mit ihrer Stellungnahme zur doppelten Staatsangehörigkeit seien sie erstmals an die Öffentlichkeit gegangen und hätten eine innerparteiliche Debatte angestoßen, erklärte Campbell. Zuvor hatten sich bereits die türkischen CDU- Mitglieder sowie die Deutsch- Türkische Union von der geplanten Unterschriftenaktion distanziert. Bürgermeister Eberhard Diepgen hatte die Aktion dagegen befürwortet. taz