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CDU-Vorstand beschließt UmweltkonzeptMit Atomkraft und Fahrrad

Die Union präsentiert, wie sie "die Schöpfung bewahren" will, ohne ihre Klientel zu verschrecken: Atomkraftwerke und Autolobby dürfen weitermachen wie zuvor.

Für die CDU ein Lieferant von Öko-Energie: Atomkraftwerk Biblis Bild: dpa

BERLIN taz Die CDU will öko werden: Am Montag hat der Parteivorstand einstimmig sein Grundsatzpapier zur Klima- und Umweltpolitik beschlossen. Mit dem Entwurf will die Partei sich um nicht weniger als um "die Bewahrung der Schöpfung" kümmern - und nebenbei ihr Profil als Öko- Partei schärfen.

"Kernkraft ist für die CDU Öko-Energie", befand CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla nach der Sitzung. Das mag eine eher unkonventionelle Ansicht sein. Ansonsten aber gab es wenig Überraschendes in den Beschlüssen der Christdemokraten, die unter Leitung von Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) erarbeitet wurden. So hält die Partei weiterhin an der Nutzung von Atomenergie fest und fordert eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken, "um den Zeitraum zu überbrücken, bis neue klimafreundliche und wirtschaftliche Energieträger in ausreichendem Umfang verfügbar sind".

Auch ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen wird von der CDU nach wie vor abgelehnt. Stattdessen sollen die Bürger einfach öfter mal aufs Fahrrad steigen. Denn das Rad spiele als umweltfreundliches Verkehrsmittel "eine Schlüsselrolle", und darum setze die Union sich "konsequent für die Stärkung des Radverkehrs ein", heißt es in dem Grundsatzpapier.

Ansonsten setzt man verstärkt auf die Förderung erneuerbarer Energien: So sollen laut Beschluss Wind- und Solarenergie bis 2050 den Hauptanteil an der Energiebereitstellung in Deutschland tragen.

Die anderen Parteien zeigen sich gegenüber dem neuen Umweltkurs der Christdemokraten skeptisch. "Schöner Schein und nichts dahinter", beurteilt der klimaschutzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Schwabe, das Papier. Nach wie vor sei die CDU beim Umweltschutz immer in der Bremserrolle, so Schwabe: "Sei es beim Emissionshandel, bei den erneuerbaren Energien, bei Standards für Wohngebäude, bei Dienstwagen oder bei Tempo 130."

Auch in der Linkspartei kauft man der CDU das Öko-Image nicht ab. "Wer Atomenergie und neue Kohlegroßkraftwerke als Zukunft verkauft, bleibt unglaubwürdig", sagte Hans-Kurt Hill, der energiepolitische Sprecher der Fraktion.

Als "umweltpolitisch ein Amoklauf" kritisierte die umweltpolitische Sprecherin der Linkspartei im Bundestag, Eva Bulling-Schröter, den CDU-Kurs zur Atomkraft. AKWs seien nicht nur unverantwortlich riskant, auch ihre Brennstoffe gehen zur Neige. "Anstatt einer Schmusepolitik mit Konzernen sollte sich eine sogenannte Volkspartei besser an der Mehrheit der Bevölkerung orientieren." Und die wolle Strom nicht aus Kernenergie, sondern aus Sonne, Wind und Wasser, so Bulling-Schröter.

Die Grünen hatten bereits im Vorfeld deutlich gemacht, dass sie das CDU-Papier nicht als Annäherungsversuch an die eigene Partei werten. Und sollte es doch einer sein, hat die CDU schon einen Korb kassiert: Eine schwarz-grüne Koalition auf Bundesebene werde nicht wahrscheinlicher, solange man sich beim Thema Atomkraft nicht einig wird, hatte Grünen-Parteichef Reinhard Bütikofer klargestellt.

Die CDU will über das Papier auf dem Bundesparteitag im Dezember in Stuttgart debattieren.

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30 Kommentare

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  • C
    chw

    Fehlerteufel: muß natürlich ÖPNV heißen.

    Ansonsten noch: wenn hier Fahrradwege gebaut werden, dann fast nur in einem Zug mit Straßenneubau, Straßenerweiterung. Rückbau von Straßen wäre das Schlachten einer heiligen Kuh!

    Der Service der Bahn, auch für Fahrradfahrer, wird immer schlechter, wird sich wohl auch noch eher verschärfen.

    Hier bleiben jedenfalls regelmäßig am Wochenende Menschen mit ihren Fahrrädern am Bahnsteig stehen, weil die Kapazitäten nicht reichen, die Züge hoffnungslos überfüllt sind. So wird der WE-Ausflug zur Qual!

    Wie man dieses "Programm" jedenfalls irgendwie ökologisch und/oder verantwortlich nennen kann, ist mir ein Rätsel.

    Alles nur uralte CDU-Hüte, angepriesen als umweltbewußt. Aber diese Partei steht ja genauso schon seit jeher für Friedenspolitik und Sozialpolitik.

  • C
    chw

    Seltsame Diskussion und Argumente.

    Was ist mit extremer Belastung durch AKWs z.B in der irischen See, Tschernobyl schon vergessen?, "Endlagerung" wohl inkl. Folgekosten völlig offen, ungeklärt und unkalkulierbar, Probleme durch Uranabbau strahlen nicht direkt auf uns hier rüber, wenn`s in einem AKW knallt, werden die Kosten "sozialisiert", die Verdiener an dieser menschen- und naturverachtenden Technologie werden nicht zur Rechenschaft gezogen.

    Ok, dazu kommt, daß "unser" Lebensstil sowieso verachtend und verschwenderisch ist.

    Zur CDU paßt das: Ein wenig von Fahrradfahren faseln, ÖVPN immer weiter einschränken, aber "saubere" AKWs fordern. Die Belastungen und Gefahren sieht und riecht man ja nicht.

    Aber auf jedem "Autosalon" mit Energieschleudern präsent sein, im Zweifel mit dem Verlust von Arbeitsplätzen drohen, bzw. drauf hinweisen. Das rechtfertigt für diese "bewußten" PolitikerInnen ja sogar das weitere Eintreten für Stand- bzw. Lagerorten von Atomwaffen.

    Außerdem: Was soll der Hinweis, daß die "Linke" einst aus PDS hervorgegangen ist? Soll das etwa aufklärerisch sein?

    Sorry, zukunftweisendes Politikverständnis sieht m.E. nach anders aus!

  • G
    Goedel

    @Bürger G.: Schön, daß mal jemand Zahlen auf den Tisch legt, bei dieser ideologisch aufgebauschten Diskussion. Können Sie eine Quelle nennen? Würde auch mir helfen in der Argumentation gegen selbsternannte "Atomkraftgegner".

     

    Ansonsten finde ich das Programm der CDU so schlecht nicht. Sie hat erkannt, daß wir (also nicht nur Deutschland, sondern auch der Rest der Welt), ein gewaltiges Treibhausgasproblem haben.

  • TK
    T. Kölschbach

    Dunkeldunkelgrün, kann man diese Art der Wählertäuschung nur nennen. Auf der Suche nach neuen Partner ist der allzu christlichen Partei alles recht. Alle fahren ab Morgen Fahrrad und die Welt ist gerettet. Einfach nur peinlich. @Bürger G:

    Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen ein schönes kleines atomares Endlager in Ihren Garten.

  • PH
    Paul Hoffmann

    Meiner Meinung nach gibt es zur Zeit einfach noch keine "echte" Alternative zur Kern- bzw. Kohleenergie.

     

    Windkraft ist ja schön und gut, jedoch muss man für diese Art der Energiegewinnung massenweise dieser Dinger aufstellen und dann kommen wieder die Bauern, die so etwas nicht auf ihrem Acker haben wollen. Baut man irgendwelche "Windparks" beschweren sich die Fischer dort über irgendwelche Probleme.

     

    Na klar, auch Kernenergie ist nicht unbedingt toll, aber man sollte diese funktionsfähigen Kraftwerke erst abschalten, wenn die "ECHTEN" Alternativen da sind.

  • BG
    Bürger G.

    Lieber Joachim, Lieber "Sekret",

     

    genau diese "Lügen" meine ich, die man immer und immer wieder von den "Scheers" dieser Welt zu hören bekommt (Ich picke jetzt nur zwei heraus):

     

    1.) CO2 Bilanz Kernkraft: Die Wahrheit ist, dass man 16 - 23 g CO2/kWh bei der Kernkraft braucht und bei Scheers Photovoltaik brauchen wir 80-160 g CO2/kWh!!!!

     

    2.) Subventionen der Kernenergie: Die Wahrheit ist, dass die Kernenergie von 1956 - 2002 insg. 15 Mrd € "Subventionen" bekommen hat: Alleine die Solarenergie wird es in den nächsten Jahren auf über 100 Mrd. € bringen!!!! Der Vergleich der Stromerzeugung zeigt ein weiteres Bild: Bis Ende 2002 sind in den alten Bundesländern 3 285 Mrd. kWh Strom aus Kernenergie erzeugt worden, mit der Solarenergie die bereits jetzt die 15 Mrd. € Marke an Subventionen gesprengt hat: ca. 0,85 Mrd. kWh!!!!

  • J
    Joachim

    @ Bürger G.:

     

    Es hat nichts mit "Phantasie" zu tun, wie man als Grüner an das Thema Kernkraft herangeht. Fakt ist, dass der Großteil der Grünen die Kernkraft aufgrund seiner offenkundigen Gefahren ablehnt. Wenn die finnischen Grünen denken, durch den Bau eines Kernkraftwerks ihr Wählermandat durchzusetzen, werden sie schon erleben, wohin das führt.

     

    Bezüglich der "Lügen" der Linken zu regenerativen Energien: Es sind mitnichten nur die Linken, die für die Energiewende, also den Ausbau regenerativer Energien eintreten, um das fossile Zeitalter endlich zu überwinden. Zum Glück haben auch Pioniere in anderen Parteien, wie z.B. Dr. Hermann Scheer in der SPD, die Zeichen der Zeit erkannt.

     

    Denn wenn wir die ganzen Milliarden an Subventionen, mit denen wir zurzeit unsere umweltverpestenden Kohle- und Kernkraft finanzieren, für erneuerbare Energien einsetzen würden, wären wir schon einen gigantischen Schritt weiter. Dass ist meine Art von "Klarblick und Sachverstand", und deshalb treibt es mich beim jetzigen Programm definitiv nicht zur CDU...

  • S
    sekret

    Wenn man nur die reine Energiegewinnung aus Uran betrachtet ist diese natürlich gute für die Umwelt bzgl. CO_2 und Co. Betrachtet man jedoch auch den Abbau des Urans so wird die Klima-Bilanz schnell sehr negativ. Dass die CDU soweit nicht denken kann und natürlich nur an die Interessen der Stromunternehmer statt an die Bevölkerung denkt, ist ja aber auch nichts neues.

  • L
    Lurchi

    Hahaha...

    ich hatte es schon im Radio gehört und mich kaum noch eingekriegt vor Lachen. Wie sagt man so schön? *rofl*

  • BG
    Bürger G.

    1.) ist ja mal peinlich und vielleicht bezeichnend, dass die taz nicht dazuschreiben muss, dass Eva Bulling-Schröter die Specherin der "die Linke" (ehemals SED, PDS usw.) ist (viellicht weiß der taz-Leser von heute einfach wer "seine" umweltpolitische Sprecherin ist (mir als taz-Leser von gestern war es leider kein Begriff)

     

    2.) Finde ich, dass es der taz und angeblichen "grünen" und "arbeiternahen" Parteien nicht gelingt, an das Thema Kernenergie ein wenig phantasievoller heranzugehen... Die Grünen in Finnland zum Beispiel (an er Regierung beteiligt) wollen zwar generell die Kernkraft abschaffen, aber sie haben eben gemerkt, dass dies derzeit nicht so einfach ist, sind die jetzt die Deutschen grüner als die Finnen? oder sind wir wieder beim faschistisch angehauchten "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen"?

     

    3.) Finde ich es langsam bedenklich, dass die Linken Parteien in diesem Land sich immer die gleichen Lügen bzgl. den regnerativen Energien immer und immer wieder erzählen.... Der mit klarblick und sachverstand denkende potentielle Linkswähler wird so nur zur CDU getrieben, die hier den richtigen weg aufzeigt!

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Frau Bulling-Schröter ist umweltpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag. Das war im Text irgendwie verschütt gegangen. Danke für den Hinweis. Sie brachen aber nichts in dieser kleine Panne hineinzugeheimnissen. (-:

  • C
    chw

    Fehlerteufel: muß natürlich ÖPNV heißen.

    Ansonsten noch: wenn hier Fahrradwege gebaut werden, dann fast nur in einem Zug mit Straßenneubau, Straßenerweiterung. Rückbau von Straßen wäre das Schlachten einer heiligen Kuh!

    Der Service der Bahn, auch für Fahrradfahrer, wird immer schlechter, wird sich wohl auch noch eher verschärfen.

    Hier bleiben jedenfalls regelmäßig am Wochenende Menschen mit ihren Fahrrädern am Bahnsteig stehen, weil die Kapazitäten nicht reichen, die Züge hoffnungslos überfüllt sind. So wird der WE-Ausflug zur Qual!

    Wie man dieses "Programm" jedenfalls irgendwie ökologisch und/oder verantwortlich nennen kann, ist mir ein Rätsel.

    Alles nur uralte CDU-Hüte, angepriesen als umweltbewußt. Aber diese Partei steht ja genauso schon seit jeher für Friedenspolitik und Sozialpolitik.

  • C
    chw

    Seltsame Diskussion und Argumente.

    Was ist mit extremer Belastung durch AKWs z.B in der irischen See, Tschernobyl schon vergessen?, "Endlagerung" wohl inkl. Folgekosten völlig offen, ungeklärt und unkalkulierbar, Probleme durch Uranabbau strahlen nicht direkt auf uns hier rüber, wenn`s in einem AKW knallt, werden die Kosten "sozialisiert", die Verdiener an dieser menschen- und naturverachtenden Technologie werden nicht zur Rechenschaft gezogen.

    Ok, dazu kommt, daß "unser" Lebensstil sowieso verachtend und verschwenderisch ist.

    Zur CDU paßt das: Ein wenig von Fahrradfahren faseln, ÖVPN immer weiter einschränken, aber "saubere" AKWs fordern. Die Belastungen und Gefahren sieht und riecht man ja nicht.

    Aber auf jedem "Autosalon" mit Energieschleudern präsent sein, im Zweifel mit dem Verlust von Arbeitsplätzen drohen, bzw. drauf hinweisen. Das rechtfertigt für diese "bewußten" PolitikerInnen ja sogar das weitere Eintreten für Stand- bzw. Lagerorten von Atomwaffen.

    Außerdem: Was soll der Hinweis, daß die "Linke" einst aus PDS hervorgegangen ist? Soll das etwa aufklärerisch sein?

    Sorry, zukunftweisendes Politikverständnis sieht m.E. nach anders aus!

  • G
    Goedel

    @Bürger G.: Schön, daß mal jemand Zahlen auf den Tisch legt, bei dieser ideologisch aufgebauschten Diskussion. Können Sie eine Quelle nennen? Würde auch mir helfen in der Argumentation gegen selbsternannte "Atomkraftgegner".

     

    Ansonsten finde ich das Programm der CDU so schlecht nicht. Sie hat erkannt, daß wir (also nicht nur Deutschland, sondern auch der Rest der Welt), ein gewaltiges Treibhausgasproblem haben.

  • TK
    T. Kölschbach

    Dunkeldunkelgrün, kann man diese Art der Wählertäuschung nur nennen. Auf der Suche nach neuen Partner ist der allzu christlichen Partei alles recht. Alle fahren ab Morgen Fahrrad und die Welt ist gerettet. Einfach nur peinlich. @Bürger G:

    Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen ein schönes kleines atomares Endlager in Ihren Garten.

  • PH
    Paul Hoffmann

    Meiner Meinung nach gibt es zur Zeit einfach noch keine "echte" Alternative zur Kern- bzw. Kohleenergie.

     

    Windkraft ist ja schön und gut, jedoch muss man für diese Art der Energiegewinnung massenweise dieser Dinger aufstellen und dann kommen wieder die Bauern, die so etwas nicht auf ihrem Acker haben wollen. Baut man irgendwelche "Windparks" beschweren sich die Fischer dort über irgendwelche Probleme.

     

    Na klar, auch Kernenergie ist nicht unbedingt toll, aber man sollte diese funktionsfähigen Kraftwerke erst abschalten, wenn die "ECHTEN" Alternativen da sind.

  • BG
    Bürger G.

    Lieber Joachim, Lieber "Sekret",

     

    genau diese "Lügen" meine ich, die man immer und immer wieder von den "Scheers" dieser Welt zu hören bekommt (Ich picke jetzt nur zwei heraus):

     

    1.) CO2 Bilanz Kernkraft: Die Wahrheit ist, dass man 16 - 23 g CO2/kWh bei der Kernkraft braucht und bei Scheers Photovoltaik brauchen wir 80-160 g CO2/kWh!!!!

     

    2.) Subventionen der Kernenergie: Die Wahrheit ist, dass die Kernenergie von 1956 - 2002 insg. 15 Mrd € "Subventionen" bekommen hat: Alleine die Solarenergie wird es in den nächsten Jahren auf über 100 Mrd. € bringen!!!! Der Vergleich der Stromerzeugung zeigt ein weiteres Bild: Bis Ende 2002 sind in den alten Bundesländern 3 285 Mrd. kWh Strom aus Kernenergie erzeugt worden, mit der Solarenergie die bereits jetzt die 15 Mrd. € Marke an Subventionen gesprengt hat: ca. 0,85 Mrd. kWh!!!!

  • J
    Joachim

    @ Bürger G.:

     

    Es hat nichts mit "Phantasie" zu tun, wie man als Grüner an das Thema Kernkraft herangeht. Fakt ist, dass der Großteil der Grünen die Kernkraft aufgrund seiner offenkundigen Gefahren ablehnt. Wenn die finnischen Grünen denken, durch den Bau eines Kernkraftwerks ihr Wählermandat durchzusetzen, werden sie schon erleben, wohin das führt.

     

    Bezüglich der "Lügen" der Linken zu regenerativen Energien: Es sind mitnichten nur die Linken, die für die Energiewende, also den Ausbau regenerativer Energien eintreten, um das fossile Zeitalter endlich zu überwinden. Zum Glück haben auch Pioniere in anderen Parteien, wie z.B. Dr. Hermann Scheer in der SPD, die Zeichen der Zeit erkannt.

     

    Denn wenn wir die ganzen Milliarden an Subventionen, mit denen wir zurzeit unsere umweltverpestenden Kohle- und Kernkraft finanzieren, für erneuerbare Energien einsetzen würden, wären wir schon einen gigantischen Schritt weiter. Dass ist meine Art von "Klarblick und Sachverstand", und deshalb treibt es mich beim jetzigen Programm definitiv nicht zur CDU...

  • S
    sekret

    Wenn man nur die reine Energiegewinnung aus Uran betrachtet ist diese natürlich gute für die Umwelt bzgl. CO_2 und Co. Betrachtet man jedoch auch den Abbau des Urans so wird die Klima-Bilanz schnell sehr negativ. Dass die CDU soweit nicht denken kann und natürlich nur an die Interessen der Stromunternehmer statt an die Bevölkerung denkt, ist ja aber auch nichts neues.

  • L
    Lurchi

    Hahaha...

    ich hatte es schon im Radio gehört und mich kaum noch eingekriegt vor Lachen. Wie sagt man so schön? *rofl*

  • BG
    Bürger G.

    1.) ist ja mal peinlich und vielleicht bezeichnend, dass die taz nicht dazuschreiben muss, dass Eva Bulling-Schröter die Specherin der "die Linke" (ehemals SED, PDS usw.) ist (viellicht weiß der taz-Leser von heute einfach wer "seine" umweltpolitische Sprecherin ist (mir als taz-Leser von gestern war es leider kein Begriff)

     

    2.) Finde ich, dass es der taz und angeblichen "grünen" und "arbeiternahen" Parteien nicht gelingt, an das Thema Kernenergie ein wenig phantasievoller heranzugehen... Die Grünen in Finnland zum Beispiel (an er Regierung beteiligt) wollen zwar generell die Kernkraft abschaffen, aber sie haben eben gemerkt, dass dies derzeit nicht so einfach ist, sind die jetzt die Deutschen grüner als die Finnen? oder sind wir wieder beim faschistisch angehauchten "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen"?

     

    3.) Finde ich es langsam bedenklich, dass die Linken Parteien in diesem Land sich immer die gleichen Lügen bzgl. den regnerativen Energien immer und immer wieder erzählen.... Der mit klarblick und sachverstand denkende potentielle Linkswähler wird so nur zur CDU getrieben, die hier den richtigen weg aufzeigt!

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Frau Bulling-Schröter ist umweltpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag. Das war im Text irgendwie verschütt gegangen. Danke für den Hinweis. Sie brachen aber nichts in dieser kleine Panne hineinzugeheimnissen. (-:

  • C
    chw

    Fehlerteufel: muß natürlich ÖPNV heißen.

    Ansonsten noch: wenn hier Fahrradwege gebaut werden, dann fast nur in einem Zug mit Straßenneubau, Straßenerweiterung. Rückbau von Straßen wäre das Schlachten einer heiligen Kuh!

    Der Service der Bahn, auch für Fahrradfahrer, wird immer schlechter, wird sich wohl auch noch eher verschärfen.

    Hier bleiben jedenfalls regelmäßig am Wochenende Menschen mit ihren Fahrrädern am Bahnsteig stehen, weil die Kapazitäten nicht reichen, die Züge hoffnungslos überfüllt sind. So wird der WE-Ausflug zur Qual!

    Wie man dieses "Programm" jedenfalls irgendwie ökologisch und/oder verantwortlich nennen kann, ist mir ein Rätsel.

    Alles nur uralte CDU-Hüte, angepriesen als umweltbewußt. Aber diese Partei steht ja genauso schon seit jeher für Friedenspolitik und Sozialpolitik.

  • C
    chw

    Seltsame Diskussion und Argumente.

    Was ist mit extremer Belastung durch AKWs z.B in der irischen See, Tschernobyl schon vergessen?, "Endlagerung" wohl inkl. Folgekosten völlig offen, ungeklärt und unkalkulierbar, Probleme durch Uranabbau strahlen nicht direkt auf uns hier rüber, wenn`s in einem AKW knallt, werden die Kosten "sozialisiert", die Verdiener an dieser menschen- und naturverachtenden Technologie werden nicht zur Rechenschaft gezogen.

    Ok, dazu kommt, daß "unser" Lebensstil sowieso verachtend und verschwenderisch ist.

    Zur CDU paßt das: Ein wenig von Fahrradfahren faseln, ÖVPN immer weiter einschränken, aber "saubere" AKWs fordern. Die Belastungen und Gefahren sieht und riecht man ja nicht.

    Aber auf jedem "Autosalon" mit Energieschleudern präsent sein, im Zweifel mit dem Verlust von Arbeitsplätzen drohen, bzw. drauf hinweisen. Das rechtfertigt für diese "bewußten" PolitikerInnen ja sogar das weitere Eintreten für Stand- bzw. Lagerorten von Atomwaffen.

    Außerdem: Was soll der Hinweis, daß die "Linke" einst aus PDS hervorgegangen ist? Soll das etwa aufklärerisch sein?

    Sorry, zukunftweisendes Politikverständnis sieht m.E. nach anders aus!

  • G
    Goedel

    @Bürger G.: Schön, daß mal jemand Zahlen auf den Tisch legt, bei dieser ideologisch aufgebauschten Diskussion. Können Sie eine Quelle nennen? Würde auch mir helfen in der Argumentation gegen selbsternannte "Atomkraftgegner".

     

    Ansonsten finde ich das Programm der CDU so schlecht nicht. Sie hat erkannt, daß wir (also nicht nur Deutschland, sondern auch der Rest der Welt), ein gewaltiges Treibhausgasproblem haben.

  • TK
    T. Kölschbach

    Dunkeldunkelgrün, kann man diese Art der Wählertäuschung nur nennen. Auf der Suche nach neuen Partner ist der allzu christlichen Partei alles recht. Alle fahren ab Morgen Fahrrad und die Welt ist gerettet. Einfach nur peinlich. @Bürger G:

    Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen ein schönes kleines atomares Endlager in Ihren Garten.

  • PH
    Paul Hoffmann

    Meiner Meinung nach gibt es zur Zeit einfach noch keine "echte" Alternative zur Kern- bzw. Kohleenergie.

     

    Windkraft ist ja schön und gut, jedoch muss man für diese Art der Energiegewinnung massenweise dieser Dinger aufstellen und dann kommen wieder die Bauern, die so etwas nicht auf ihrem Acker haben wollen. Baut man irgendwelche "Windparks" beschweren sich die Fischer dort über irgendwelche Probleme.

     

    Na klar, auch Kernenergie ist nicht unbedingt toll, aber man sollte diese funktionsfähigen Kraftwerke erst abschalten, wenn die "ECHTEN" Alternativen da sind.

  • BG
    Bürger G.

    Lieber Joachim, Lieber "Sekret",

     

    genau diese "Lügen" meine ich, die man immer und immer wieder von den "Scheers" dieser Welt zu hören bekommt (Ich picke jetzt nur zwei heraus):

     

    1.) CO2 Bilanz Kernkraft: Die Wahrheit ist, dass man 16 - 23 g CO2/kWh bei der Kernkraft braucht und bei Scheers Photovoltaik brauchen wir 80-160 g CO2/kWh!!!!

     

    2.) Subventionen der Kernenergie: Die Wahrheit ist, dass die Kernenergie von 1956 - 2002 insg. 15 Mrd € "Subventionen" bekommen hat: Alleine die Solarenergie wird es in den nächsten Jahren auf über 100 Mrd. € bringen!!!! Der Vergleich der Stromerzeugung zeigt ein weiteres Bild: Bis Ende 2002 sind in den alten Bundesländern 3 285 Mrd. kWh Strom aus Kernenergie erzeugt worden, mit der Solarenergie die bereits jetzt die 15 Mrd. € Marke an Subventionen gesprengt hat: ca. 0,85 Mrd. kWh!!!!

  • J
    Joachim

    @ Bürger G.:

     

    Es hat nichts mit "Phantasie" zu tun, wie man als Grüner an das Thema Kernkraft herangeht. Fakt ist, dass der Großteil der Grünen die Kernkraft aufgrund seiner offenkundigen Gefahren ablehnt. Wenn die finnischen Grünen denken, durch den Bau eines Kernkraftwerks ihr Wählermandat durchzusetzen, werden sie schon erleben, wohin das führt.

     

    Bezüglich der "Lügen" der Linken zu regenerativen Energien: Es sind mitnichten nur die Linken, die für die Energiewende, also den Ausbau regenerativer Energien eintreten, um das fossile Zeitalter endlich zu überwinden. Zum Glück haben auch Pioniere in anderen Parteien, wie z.B. Dr. Hermann Scheer in der SPD, die Zeichen der Zeit erkannt.

     

    Denn wenn wir die ganzen Milliarden an Subventionen, mit denen wir zurzeit unsere umweltverpestenden Kohle- und Kernkraft finanzieren, für erneuerbare Energien einsetzen würden, wären wir schon einen gigantischen Schritt weiter. Dass ist meine Art von "Klarblick und Sachverstand", und deshalb treibt es mich beim jetzigen Programm definitiv nicht zur CDU...

  • S
    sekret

    Wenn man nur die reine Energiegewinnung aus Uran betrachtet ist diese natürlich gute für die Umwelt bzgl. CO_2 und Co. Betrachtet man jedoch auch den Abbau des Urans so wird die Klima-Bilanz schnell sehr negativ. Dass die CDU soweit nicht denken kann und natürlich nur an die Interessen der Stromunternehmer statt an die Bevölkerung denkt, ist ja aber auch nichts neues.

  • L
    Lurchi

    Hahaha...

    ich hatte es schon im Radio gehört und mich kaum noch eingekriegt vor Lachen. Wie sagt man so schön? *rofl*

  • BG
    Bürger G.

    1.) ist ja mal peinlich und vielleicht bezeichnend, dass die taz nicht dazuschreiben muss, dass Eva Bulling-Schröter die Specherin der "die Linke" (ehemals SED, PDS usw.) ist (viellicht weiß der taz-Leser von heute einfach wer "seine" umweltpolitische Sprecherin ist (mir als taz-Leser von gestern war es leider kein Begriff)

     

    2.) Finde ich, dass es der taz und angeblichen "grünen" und "arbeiternahen" Parteien nicht gelingt, an das Thema Kernenergie ein wenig phantasievoller heranzugehen... Die Grünen in Finnland zum Beispiel (an er Regierung beteiligt) wollen zwar generell die Kernkraft abschaffen, aber sie haben eben gemerkt, dass dies derzeit nicht so einfach ist, sind die jetzt die Deutschen grüner als die Finnen? oder sind wir wieder beim faschistisch angehauchten "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen"?

     

    3.) Finde ich es langsam bedenklich, dass die Linken Parteien in diesem Land sich immer die gleichen Lügen bzgl. den regnerativen Energien immer und immer wieder erzählen.... Der mit klarblick und sachverstand denkende potentielle Linkswähler wird so nur zur CDU getrieben, die hier den richtigen weg aufzeigt!

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Frau Bulling-Schröter ist umweltpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag. Das war im Text irgendwie verschütt gegangen. Danke für den Hinweis. Sie brachen aber nichts in dieser kleine Panne hineinzugeheimnissen. (-: