: Bush will Krieg
betr.: „Ahmadinedschad schreibt an Bush“, taz vom 9. 5. 06
Nachdem die US-Regierung den Brief des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad als „belanglos“ zurückgewiesen hat, wird immer deutlicher, dass George W. Bush Krieg will. Er sperrt sich gegen die Meinung des UNO-Generalsekretärs und anderer internationaler Politiker, direkte Gespräche mit Teheran aufzunehmen. Stattdessen verlangt Busch vom Iran, sein Atomanreicherungsprogramm aufzugeben, obgleich der Atomwaffensperrvertrag nicht dazu verpflichtet.
Kürzlich hat Brasilien seine erste Anlage zur Urananreicherung in Betrieb genommen. Sein Programm soll zivilen und friedlichen Zwecken dienen. Das Gleiche hat auch der Iran mehrmals beteuert. Allein die USA unterstellen dem Iran, Atomwaffen zu entwickeln. Sie selbst aber nehmen in Anspruch, andere mit dem atomaren Erstschlag zu bedrohen.
Gerade das aber widerspricht dem Geist des Atomwaffensperrvertrages. Denn dieser Vertrag hat den Sinn, eine Welt ohne Atomwaffen herbeizuführen. Die fünf offiziellen Atommächte haben sich darin verpflichtet, eine vollständige Abrüstung ihrer Atomwaffen unter internationaler Aufsicht vertraglich zu vereinbaren. Letztlich geht es Bush nicht um den Atomwaffensperrvertrag, sondern um den Zugriff auf das Öl im Nahen Osten. Der Iran verfügt über die drittgrößten Reserven. HARTMUT DREWES, Bremen
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