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Bush „vorbehaltlos“ für Kohl

Washington/Bonn (ap) - Der Streit um die Zugehörigkeit des vereinigten Deutschlands zur Nato wird Thema des Gipfels der beiden Supermächte Ende des Monats in Washington.

Dies sei „ein wichtiger Gesprächsgegenstand“ für das Treffen der Präsidenten Bush und Gorbatschow, erklärte ein hoher US-Regierungsbeamter nach Ende der Gespräche von Bundeskanzler Kohl mit Bush. Angesichts des sowjetischen Widerstands gegen eine gesamtdeutsche Nato-Mitgliedschaft war zuvor in der deutschen Delegation die Hoffnung geäußert worden, auf dem Gipfel werde „der Knoten durchhauen“.

Wie Bush und Kohl am Donnerstag abend mitteilten, sind sie sich einig, daß ein vereinigtes Deutschland volle Souveränität erhalten und Mitglied der Nato bleiben soll. Zur deutschen Einigung sagte Bush, USA und BRD verfolgten dieselben Ziele und gingen auf dieselbe Weise an diese Aufgabe heran. Das vereinte Deutschland solle gleichberechtigtes Mitglied der westlichen Gemeinschaft bleiben.

Dazu gehöre auch die vollständige Integration in die militärischen Strukturen. Das vereinte Deutschland solle vollständige Kontrolle über sein Territorium haben und keinen diskriminierenden Beschränkungen seiner Souveränität unterworfen werden. Kohl hatte sich bei Bush für die „vorbehaltlose Unterstützung“ bedankt - Bush sei „ein Glücksfall“ für Bonns Deutschlandpolitik, hieß es aus Kohls Umgebung.

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