: Burt: Kein atomwaffenfreies Europa
München (dpa) -Der amerikanische Botschafter in Bonn, Burt, hat die Bundesrepublik vor falschen Schlüssen aus den Genfer Verhandlungen über einen Vertrag zur Beseitigung der atomaren Mittelstrecken–Raketen (INF) gewarnt. Burt sagte auf einem Strategie– Symposium der CSU–nahen Hanns–Seidel–Stiftung in München, viele Deutsche im linken wie im rechten Lager verknüpften mit dem INF–Verhandlungen „fundamental falsche Erwartungen“. Keinesfalls sei der Vertrag ein „erster Schritt zu einem atomwaffenfreien Europa“. Auch sei nicht an einem Rückzug der US–amerikanischen Truppen aus Europa gedacht. Der CSU–Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß hat die Diskussion über Notwendigkeit einer stärkeren konventionellen Rüstung als „Geschwafel“ bezeichnet. Dies sei „reines Beruhigungsgeschwätz, mit dem aufgehört werden sollte“, meinte Strauß bei der Tagung. Dagegen unterstrich Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner (CDU), der unmittelbar vor dem bayerischen Ministerpräsidenten sprach, im Blick auf die bevorstehnende Unterzeichnung des Abrüstungsabkommens zwischen den USA und der UdSSR zu den atomaren Mittelstreckenraketen, die Notwendigkeit einer Stärkung der konventionelen Verteidigungsfähigkeit als tragender Säule der militärischen Sicherheit.
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