Bundeswehrwerbung in der taz: Sind alle Geschäfte machbar?

Wie denken die taz-GenossInnen über die Veröffentlichung? Wir haben Pro- und Contra-Stimmen gesammelt.

Bild: Jonas Maron

In den letzten Wochen sind in der taz zwei Werbeanzeigen der Bundeswehr erschienen. Die Veröffentlichungen haben bei unseren LeserInnen, aber auch in der Redaktion heftige Debatten ausgelöst. Gut so! Die taz war und ist keine Zeitung wie jede andere. Eine intensive Auseinandersetzung nicht nur mit dem redaktionellen Teil der Zeitung, sondern auch mit den Werbeanzeigen gehört zur taz seit ihrer Gründung.

Denn die taz ist in der Hand ihrer LeserInnen. Es gab und gibt viele kritische Kommentare zur Veröffentlichung der Anzeigen. Um uns ein klares Bild zu machen, haben wir deshalb unsere EigentümerInnen – die GenossInnen der taz – um ihre Meinung gebeten.

Große Zustimmung? Nicht nur.

Über 700 Mitglieder haben sich innerhalb kurzer Zeit bei uns gemeldet. 50 Prozent der UmfrageteilnehmerInnen haben mit den Anzeigen kein Problem, etwa 30 Prozent lehnen sie strikt ab, 20 Prozent sind unentschlossen, loben aber, dass wir uns so stark mit der Veröffentlichung auseinandersetzen. Die taz ist pluralistisch, keine Zeitung, die sich an eine bestimmte Linie hält, sondern Unabhängigkeit als wichtigstes Attribut wirklich ernst nimmt.

Wir achten unsere 15.300 Genossenschaftsmitglieder nicht nur als EigentümerInnen, sondern auch als UnterstützerInnen und RatgeberInnen in solchen schwierigen Entscheidungsfragen. Deshalb dokumentieren wir hier exemplarisch ihre verschiedenen Antworten. Die Zuschriften, die uns erreicht haben, zeugen von einer lebhaften und zugleich differenzierten Auseinandersetzung. Niemand hat es sich leichtgemacht. Diese Haltung ist sicher das wichtigste Kapital, das die taz-Genossenschaft hat. Vielen Dank an alle, die sich beteiligt haben.

KORNELIA GELLENBECK, Projektleiterin der taz Genossenschaft