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Bundeskartellamtschef warnt vor privaten Monopolen in der DDR

Berlin (afp) - Vor einer „Ablösung der Staatsmonopole durch private Monopole“ in der DDR hat Bundeskartellamtspräsident Kartte gewarnt. In einem Interview mit dem 'Neuen Deutschland‘ sagte Kartte, zwar brauche die DDR „rasch westliches Kapital und Know-how, damit die Wirtschaft schnell saniert und wieder leistungsfähig wird“, die Grenze der Zusammenarbeit liege jedoch dort, „wo der Wettbewerb ernsthaft gefährdet ist“. Angesichts der überhöhten Preise und Angebotslücken im DDR-Einzelhandel verwies Kartte auf die Bedeutung eines „funktionierenden Wettbewerbs für die preisgünstige Versorgung der Bevölkerung“. Nur in Einzelfällen seien „gesamtwirtschaftliche oder andere Gründe des Gemeinwohls“ höher zu bewerten als der Wettbewerb. Das Bundeskartellamt, so Kartte, könne jedoch nur eingreifen, wenn die Bundesrepublik betroffen sei. Dies sei im Elektrizitätsbereich der Fall, wo drei westdeutsche Energiekonzerne die gesamte DDR-Stromwirtschaft übernehmen wollen. Für deutsch-deutsche Kooperationen sei zur Zeit überwiegend das Amt für Wettbewerbsschutz in der DDR zuständig.

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