: Bundesdeutsche Bezahlung für Südafrikas Agentendeal
Bonn (ap) - Unter Ausschluß der Öffentlichkeit hat am Montag vor dem Bonner Landgericht im Prozeß gegen den ehemaligen Minister für innerdeutsche Beziehungen, Egon Franke (SPD), und dessen Mitarbeiter Edgar Hirt die Vernehmung von zwei Mitgliedern des südafrikanischen Geheimdienstes begonnen. Sie sollen zu Angaben Hirts Stellung nehmen, nach denen sie im Mai 1982 bei einem internationalen Gefangenenaustausch an der Grenze bei Herleshausen für die Freilassung des von ihnen in Angola festgenommenen sowjetischen Agenten Michail Koslow 460.000 Mark gefordert haben. Diese Summe wurde laut Hirt aus der von ihm verwalteten „schwarzen Kasse“ des Ministeriums bezahlt und später in mehreren Raten über den Westberliner Rechtsanwalt Jürgen Stange an einen Abgesandten Pretorias weitergeleitet. Hirt und Franke stehen wegen fortgesetzter Untreue und Aktenvernichtung unter Anklage.
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