: Bundesamt für Arbeit vertreibt Verein
■ Verein »Arbeit und Bildung in Berlin« für arbeitslose Jugendliche muß zum Jahresende dichtmachen
Berlin. Der Verein »Arbeit und Bildung in Berlin« muß seine Arbeit zum Jahresende einstellen. Aufgrund neuer Weisungen der Bundesanstalt für Arbeit, so teilten gestern Vertreter des Vereins mit, müssen deren SozialbetreuerInnen ihre Beratungstätigkeit in den Westberliner Arbeitsämtern einstellen. Damit, so die Vereinsvertreter weiter, werde »eine in den zurückliegenden Jahren aufgebaute und bewährte Struktur einer qualifizierten sozialpädagogischen Beratung für arbeits- und berufslose Jugendliche und junge Erwachsene aufgelöst«.
Dem Verein war es in der Vergangenheit gelungen, aufgrund seiner teilweise unkonventionellen Herangehensweise bei sozial benachteiligten Jugendlichen erfolgreich die Qualifizierung und Vermittlung von Arbeitsplätzen zu unterstützen. Die Ausbildung und Vermittlung von arbeitslosen Jugendlichen, so die Signale der Bundesanstalt für Arbeit, obliege einzig und allein den Arbeitsämtern.
Der Verein, der nach eigenen Angaben jährlich bis zu 4.000 arbeitslose Jugendliche berate sowie rund 1.500 von ihnen für Bildungsmaßnahmen gewinnen konnte, ist der Ansicht, daß es »angesichts der sich zuspitzenden Lage auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt geradezu grotesk und verantwortungslos« sei — bei über 12.000 gemeldeten arbeitslosen Jugendlichen und 3.000 Sozialhilfeempfängern in diesem Bereich —, ein solches Beratungs- und Betreuungsprojekt, wie es der Verein »Arbeit und Bildung in Berlin« darstellt, aufgrund einer »Weisung von oben« einzustellen. Deshalb wurde von den Vereinsmitgliedern das Recht gefordert, ihre Beratungstätigkeit in den Arbeitsämtern fortsetzen zu dürfen. Gleichzeitig müsse die Bundesanstalt für Arbeit die entsprechenden Gelder dafür bereitstellen. Die Arbeitsgrundlage für die im Projekt tätigen ABM-KollegInnen müsse aufrechterhalten werden, da auch ihnen sonst Arbeitslosigkeit drohe. ok
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