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Bulgarische Sozialisten suchen neues Image

Sofia (ap) - Unter dem Druck der Reformkräfte ist der Vorsitzende der in Bulgarien regierenden Sozialistischen Partei, Alexander Lilow, am Montag zurückgetreten. Vor den Delegierten des seit Samstag tagenden Parteitages sagte er, er müsse die Verantwortung für die Zeit — mehr als zehn Jahre — übernehmen, in denen er Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei gewesen sei. Die Sozialisten, es handelt sich um die umbeannten Kommunisten, bräuchten jetzt einen pragmatisch ausgerichteten neuen Vorsitzenden. Einige Parteiführer, darunter Ministerpräsident Andrei Lukanow, sollten jedoch die Arbeit fortsetzen. Lilow galt als Chefideologe der Kommunisten Bulgariens, ehe er 1983 vom damaligen Parteichef Todor Schiwkow entmachtet wurde. Nach dem Sturz Schiwkows im November vergangenen Jahres kehrte er dann in eine führende Rolle in der Partei zurück.

Die Delegierten stimmten am Montag einer Resolution zu, die auf eine Imageverbesserung der Partei hinzielen. Die alten Parteisymbole Hammer und Sichel sollen, wie von Demonstranten vor vier Wochen gefordert, aufgegeben werden. Die Demonstrationen endeten erst, nachdem ein Brand im Parteihaus das Gebäude zerstört hatte. Die Symbole sollen durch eine rote Rose auf weißem Grund ersetzt werden.

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