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Bulgariens KP hat eine Alternative

Sofia (ap) - Die Bulgarische Kommunistische Partei hat sich gespalten. Die in der Alternativen Sozialistischen Organisation (ASO) vereinten Reformkommunisten beschlossen am Sonntag auf einer Konferenz in Sofia ihre Trennung von der KP und die Gründung einer Alternativen Sozialistischen Partei (ASP) unter Führung von Nikolai Wassilew. An der Konferenz nahmen 3.000 Personen teil. Der Aufruf zur Gründung der ASP war von 30 Intellektuellen verfaßt worden. Noch am Sonntag sollen der neuen Partei 600 Personen beigetreten sein, mit 80.000 bis 90.000 Mitgliedern rechnet Wassilew. Im Gründungsaufruf heißt es, die ASP betrachte den Sozialismus nicht als eine Gesellschaftsordnung, sondern als eine zwangsläufige Tendenz der Entwicklung der Zivilisation. Sie werde sich um Zusammenarbeit mit reformwilligen Kräften in der KP, mit der Bauernpartei, der Sozialdemokratischen Partei und anderen demokratischen Kräften bemühen.

Ein Sonderparteitag der KP hatte Anfang Februar an Stelle des alten Zentralkomitees einen 153köpfigen Obersten Parteirat eingesetzt, der seinerseits den Reformer Lilow zum Vorsitzenden wählte. Drei Mitglieder haben den Rat am vergangenen Freitag mit der Begründung verlassen, die KP sei von innen nicht mehr zu reformieren, und gehören jetzt zur Führung der ASP.

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