: Bürgerrechte beschnitten
Betr.: „Ausnahmezustand in der Jarrestadt“, taz hamburg v. 29. 3.
Wir, zwei Hamburger Studentinnen, hatten uns schon lange für Samstag für den Besuch der Wehrmachtsausstellung verabredet, noch ohne von der Nazi-Demonstration dagegen gewusst zu haben. (...) Kurz vor dem Goldbekkanal wurde uns der Durchgang zu Kampnagel von Polizisten verweigert. Nur Anwohner und ältere Herrschaften, die den Polizisten wohl harmlos erschienen, durften passieren. Uns dagegen wurde, nachdem wir unser Anliegen vorgebracht hatten, direkt ein Platzverweis angedroht. (...) Am Borgweg wurde uns von Polizisten versichert, dass wir „irgendwann“ mit dem Shuttle-Bus und Polizeigeleit zur Ausstellung gebracht würden. Nach fast einer Stunde vergeblichen Wartens fuhr der Bus ohne jegliche Erklärung leer davon. Der Einsatzleiter hatte den Abbruch des Shuttle-Verkehrs angeordnet und war nicht gewillt, uns weitere Erklärungen zu geben.
Wir finden, dass durch diesen Polizeieinsatz nicht nur unsere Bürgerrechte beschnitten, sondern auch die wehrmachtskritische Ausstellung boykottiert wurde. Damit haben die Nazis erreicht, was sie wollten. Lara Schroeter, Jana Gruber