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BückeballKölner zu stark für die Uhlenhorster

Die Herren des Uhlenhorster Hockey Clubs haben den ersten Feldhockey-Meistertitel in ihrer Vereinsgeschichte verpasst. Im Finale unterlag das Team Rot-Weiss Köln - trotz 2:0-Führung.

Kein Durchkommen: Kölns Verteidiger Philipp Zeller (l.) attackiert UHC-Angreifer Florian Fuchs. Bild: imago

Keine Revanche in Düsseldorf: Die Herren des Uhlenhorster Hockey Clubs (UHC) haben das Finale um die Deutsche Feldhockey-Meisterschaft gegen Rot-Weiss Köln 2:4 (2:1) verloren. Jonas Fürste und Marco Miltkau hatten die Uhlen in Führung gebracht, doch die Kölner konnten das Spiel durch Constantin Axer, Fabian Bauwens-Adenauer, Marcel Meurer und Christopher Zeller drehen. Der UHC verpasste dadurch den ersten Herren-Feldtitel der über 100-jährigen Vereinsgeschichte. Bereits im vergangenen Jahr standen sich die beiden Teams im Finale gegenüber, auch damals hatte der Kölner Club triumphiert.

Während der UHC also national nur die zweite Kraft bleibt, gilt der Club zumindest in Hamburg als erste Adresse. Deutlich wurde das im diesjährigen Viertelfinale, als die Uhlen den "Club an der Alster" 6:1 und 4:0 besiegten. "Wir sind klar die Nummer eins in Hamburg", sagt UHC-Trainer Martin Schultze. Das war nicht immer so: In den vergangenen Jahren war Alster die bestimmende Kraft in der Hansestadt, 2008 und 2007 feierte der Club Meisterschaften.

Dieser Titel fehlt dem UHC nach dem verlorenen Finale nun auch weiterhin, auf internationaler Bühne hingegen konnten die Uhlen große Erfolge feiern: In der 2008 neu eingeführten Euro Hockey League triumphierte das Team bereits zweimal, zuletzt vor knapp einem Monat. Auch im dritten Finale standen die Uhlen, doch dort unterlagen sie dem niederländischen Top-Club HC Bloomendaal. National ist der Club aus Hamburg jedoch im Herrenbereich bis auf die Hallen-Titel von 2002 und 1964 ein unbeschriebenes Blatt.

Der UHC setzt seit vielen Jahren auf den eigenen Nachwuchs, hat eine der größten Jugendabteilungen Deutschlands. "Das ist die Arbeit von Kais al Saadi, unserem Jugendleiter, der schon ewig für den Nachwuchsbereich verantwortlich ist", weiß Schultze die Lorbeeren weiterzugeben. Spieler wie Angreifer Florian Fuchs, 18 Jahre alt und Abwehrspieler Tom Mieling, 19, sind mittlerweile tragende Säulen in der Mannschaft. "Wir ziehen sie seit einigen Jahren konsequent in den Herrenbereich hoch. Davon profitieren wir jetzt", sagt Schultze.

Das Jugendkonzept des UHC ist zwar offensichtlich erfolgreich, erntet aber nicht nur Lob. Die kleineren Clubs im Hamburg und Umgebung leiden darunter, dass viele der Jugendspieler die Vereine verlassen um sich dem UHC anzuschließen. Den eigenen Leistungsteams fehlt dieser Nachwuchs dann natürlich.

"Das ist der Gang der Dinge. Wenn man in den Jugendabteilungen erfolgreich ist, dann hat man diese Zugänge", sagt Schultze. Andererseits sieht er Spieler, die mit 13 Jahren zum UHC gekommen sind, "als Eigengewächse" an. "Dann haben sie ja schon immerhin sechs Jahre in unseren Jugendmannschaften durchlaufen", so der Coach.

Eine ganz andere Strategie verfolgt hingegen Rot-Weiss Köln. Nach Jahren in der zweiten Liga waren einige Clubmitglieder der Ansicht, dass der Verein, der zwischen 1972 und 1974 den deutschen Hockeysport dominierte, endlich wieder an die nationale Spitze gehöre.

Dafür entwickelten die Rot-Weissen ein vielfach gerühmtes Ausbildungskonzept, mit dem sie zahlreiche Nationalspieler zu dem Club lockten. Die Spieler werden dort auf ihrem beruflichen Werdegang unterstützt.

Dadurch konnten mit Christopher Zeller, Philipp Zeller, Timo und Benjamin Wess, sowie Max Weinhold und Tibor Weißenborn einige der besten deutschen Hockeyspieler gewonnen werden. "Wenn man keine eigene Jugend hat, dann bleibt einem nichts anderes übrig. Es ist aber ein durchaus legitimer Weg. Es bereichert den Konkurrenzkampf in der Bundesliga", bewertet Schultze das Konzept, das auch aufzugehen scheint: Rot-Weiss holte im vergangenen Jahr als Aufsteiger sowohl den Hallen- als auch den Feldtitel - und konnte die Meisterschaft nun verteidigen. Dem UHC bleibt nur die Gewissheit, wenigstens in Hamburg die Nummer eins zu sein.

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