■ Bücher.kurz: Die Erde bemuttern
„Mutter Erde ist weiblich“, heißt es programmatisch auf dem Einband. Diejenigen, die sich von solch heerer Naturverbundenheit nicht abschrecken lassen, erwartet beim Blick in den von Christa Wichterich erstellten Schriftenband der Heinrich-Böll- Stiftung „Die Erde bemuttern“ eine umfassende Auseinandersetzung mit philosophischen und entwicklungstheoretischen Konzepten des Ökofeminismus. Ausgehend von den Vorbereitungen für den Umweltgipfel in Rio im letzten Sommer, zeichnet Wichterich die Zusammenhänge von Bevölkerungs- und Entwicklungspolitik, von Ökologie- und Energieversorgungskonzepten auf. Vor allem „Frauen aus dem Süden“ setzen hier Akzente; und so finden sich im zweiten Teil des Bandes Beiträge der Inderin Vandana Shiva, der Brasilianerin Sonia Correa und der Äthiopierin Zen Tadesse. Ergänzt durch bisher schwer zugängliche Dokumente (zum Beispiel der „Welt-Frauen-Vertrag für Nicht-Regierungs-Organisationen“ vom Global Forum, das parallel zum UN-Weltgipfel in Rio stattfand), ein umfangreicher Beitrag zur immer dringlicheren Debatte um Frauen und Ökologie.
Christa Wichterich: „Die Erde bemuttern. Frauen und Ökologie nach dem Erdgipfel in Rio“. Hrsg. von der Heinrich-Böll-Stiftung, Köln 1992, 172 Seiten, 10 DM, zu bestellen bei: Heinrich-Böll- Stiftung, Unter Krahnenbäumen 9, 5000 Köln 1 flo
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