■ Bücher.klein: Gen Prenzlberg
Mit dem etwas dümmlichen Titel „Eine Amerikanerin in Berlin“ hat der Tiamat-Verlag nach seinem Ossi-Basher „Der rasende Mob“ einen neuen Leckerbissen publiziert. Kein Skandalon, nein. Die Arbeiten der US-amerikanischen Autorin Jane Kramer sind Meisterwerke subtiler Ironie. Geschrieben für das Publikum des New Yorker, kommt der Essay nun transatlantisch reflektiert zurück nach Europa. Der gute fremde Blick. Das Spiel aus Distanz und Nähe gelingt kaum einer deutschen Zeitgenossin, am ehesten vielleicht noch Gabriele Goettle. Unvergessen Kramers Artikel über die Kübelaktionen (Inhalt: Scheiße) der Autonomen gegen Kreuzberger Schicki-Restaurants. Diesmal geht es in ihrem „Letter from Europe“ um die Stasi- Debatte und die Rolle des Prenzlauer-Berg-Soziotops: welche Blüten!
Jane Kramer: „Eine Amerikanerin in Berlin – Ethnologische Spaziergänge“. Aus dem Amerikanischen v. Eike Geisel, 103 Seiten, 22 DM
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