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Bremer Vulkan-Werft arbeitet vorerst weiter

Mit einem Befreiungsschlag kurz vor Toresschluß haben Konkursverwalter, Bremer Senat und IG Metall den Fortbestand des Schiffsbaus auf der Bremer Vulkan-Werft vorerst gesichert. Die Arbeit drohte in wenigen Tagen auszugehen.

Den Weg freigemacht hat der Bremer Senat. Er bewilligte eine neue Finanzspritze von 20 Millionen Mark. Damit wird eine außerhalb des Konkursverfahrens stehende Gesellschaft finanziert, mit der die Konkursverwalter neue Aufträge einwerben können. 15 Millionen Mark stellt die landeseigene Beteiligungsgesellschaft Hibeg als Kredit bereit. Für fünf Millionen Mark erwirbt die Hibeg Grundstücke aus Werftbesitz.

Lange hatten die Konkursverwalter eine solche Gesellschaft gefordert. Sie sichern darüber ihr auch bei neuen Aufträgen verbleibendes Risiko ab. Gleichzeitig wird die verbliebene Belegschaft der Werften auf 23 Prozent ihres Lohns verzichten, und die Zulieferer senken ihre Preise um zehn Prozent. Die nicht mehr benötigten Arbeiter erhalten seit 1. Mai Kurzarbeitergeld und belasten so den Personaletat ohnehin nicht mehr. Wenn die Werften kostendeckend arbeiten, ist der Bremer Senat auch wieder bereit, bei den Banken die Vorfinanzierung von Schiffbau-Aufträgen zu verbürgen.

Die IG Metall fordert als Gegenleistung für den Lohnverzicht Verbesserungen im Management der Werften. Es sei möglich, mit verbesserter Arbeitsorganisation und fehlerlosen Konstruktionszeichnungen ein normales Containerschiff künftig in 250.000 statt wie bisher in 320.000 Stunden zu bauen. jof

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