Gedenkfeier : Bremer Räterepublik
Es war einmal… In Bremen gehen tausende gegen Krieg und Kapitalismus auf die Straße, fordern eine Revolution nach sowjetischem Vorbild und nehmen schließlich die Regierungsgeschäfte selbst in die Hand. Die SPD stellt mit Friedrich Ebert den Reichskanzler und verordnet „Ruhe und Ordnung“ als erste Bürgerpflichten. Die Bremer Arbeiter und Arbeiterinnen wissen indes: Die Ruhe, die Ebert fordert, bedeutet eine Fortsetzung der Klassengesellschaft und damit das Fortbestehen der Gründe für Krieg. Ebert schickt seine Truppen gegen Bremen, so wie ein paar Monate später nach München, wo es ebenfalls zur Gründung einer Räterepublik kam. Pardon wurde nicht gegeben, auch wenn sich die Räterevolutionäre zu diesem Zeitpunkt bereits von den Banken den Kredit hatten sperren lassen. Der Toten unter den Räterepublikanern wird alljährlich auf dem Waller Friedhof gedacht. Dieses Jahr liest nach der Gedenkfeier Senator a.D. Horst von Hassel (SPD) im „Westend“ aus Peter Weiss, „Ästhetik des Widerstands“, in dem Weiss auch die Ereignisse des Winters 1918/19 in Bremen verarbeitet hat. ASL
Sonntag, 11 Uhr, Waller Friedhof