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Bremens schönste Ecken / Teil 4: Neue Umbauinformationen für unsere UrlaubsrückkehrerInnen

Bremen ist schön. Doch jeden Sommer, kaum daß die Ferien begonnen haben, das gleiche Bild: Die Einwohner dieser Stadt fliehen. Warum nur? Diesem offensichtlichen Mangel an Lokalpatriotismus, gepaart mit dem irrigen Glauben, erst jenseits von Blumenthal und Brinkum werde die Welt sehenswert, wollen wir etwas entgegensetzen. In loser Folge zeigen wir deshalb die schönsten und zugleich unbekanntesten Ecken Bremens.

Allenfalls alle Jubeljahre mal, wenn die Sonne wie in diesen wundervollen Sommermonaten mal so richtig anhaltend runterregnet auf unsere nette Heimatstadt, kann man derart schöne Aufnahmen direkt auf der Kaisenbrücke machen (Bild links). Die Weser schwillt dann an, bis sie gegen das Brückengeländer schwappt und die Straße flutet. Und die BremerInnen? Die halten, trotz der unübersehbar ausgelassenen Freude über dieses einmalige Naturschauspiel, in guter alter hanseatischer Kaufmannsknauserigkeit die Laternen fest. Auf daß sie nicht fortgerissen und zu den ungeliebten Fischköppen nach Bremerhaven gespült werden.

Vom Zelt zum schiffförmigen Café zur Kleinstadt – das Café Sand (Bild Mitte) hat, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit, gewaltig expandiert. Nun aber ist man sprichwörtlich zu weit gegangen. Und hat daher zu spät bemerkt, daß die Insel zwischen den Weserarmen nun derart vollgebaut ist, daß die CafébesucherInnen beim Versuch, ein harmloses Bad im Fluß zu nehmen, immer häufiger von den Klippen stürzen. Wird also wohl nicht mehr lange so aussehen, das Café Sand.

Der gerade erst fertiggestellte Umbau des Weserstadions (Bild rechts) hingegen zeigt den Fußball des nächsten Jahrtausends. Einwegtore und Betonrasen ermöglichen spontanes und kampfbetontes Spiel überall. Olli Reck, bei Schalke zur Zeit außer Gefecht, bereitet sich, wie man sieht, im neuen Weserstadion schon mal auf sein Comeback vor. Ob ihm mal jemand sagt, daß er größere Chancen auf einen Stammplatz hätte, wenn er es mit einem Ball anstatt mit einem Korb versuchen würde?

taz/Fotos: Tristan Vankann

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