Bremen am Samstag : In Bremen statt im Bombodrom
Heute kommt Bundestags-vizepräsidentin Petra Pau nach Bremen – als Hauptrednerin des Bremer Ostermarsches
taz: Ist das jetzt parlamentarische oder außerparlamentarische Oppositionsarbeit?
Petra Pau: Das ist sowohl außerparlamentarische Arbeit als auch Vermittlung meiner parlamentarischen Position. Da bin ich nicht gespalten. Die Fraktion „Die Linke“ ist nach wie vor der Auffassung, dass Kriege kein Mittel von Politik sind, und dass jeder Cent, der in die Entwicklungshilfe oder die Bildung geht, besser angelegt ist als für den Einsatz von Soldaten.
Wie kommt‘s, dass Sie ausgerechnet beim Ostermarsch in Bremen auftreten?
Die Kolleginnen und Kollegen in Bremen haben mich schon vor Monaten eingeladen. Und ich gebe zu, da war auch ein wenig Neugier dabei bei mir, wie das in dieser Region abläuft. In den letzten Jahren war ich immer in der Kyritz-Ruppiner Heide, wo es um ein ganz konkretes Problem geht: Dort will die Bundeswehr einen Bombenabwurfplatz in Betrieb nehmen. Ich habe viele E-Mails bekommen von Bremerinnen und Bremern, die mir mitgeteilt haben, dass sie nun wieder zum Ostermarsch gehen, weil sie finden, dass zu Unrecht nicht mehr öffentlich über das Thema Krieg und Frieden debattiert wird.
Wo ist die Verbindung zwischen Frieden und sozialer Gerechtigkeit?
Nehmen Sie etwa die unter 25-jährigen Arbeitssuchenden, die jetzt wieder ins Hotel Mama geschickt werden – mit einer einzigen Ausnahme: wenn sie sich verpflichten, mit 18 die Bundesrepublik am Hindukusch zu verteidigen, mit unterschiedlichem Sold in Ost und West.
Werden Sie in Ihrer Rede Bezug auf Bremen nehmen?
Ja. Ich verrate aber nicht, wie. Es sollen ja noch ein paar Demonstranten kommen. Interview: sim