Braunschweig baut : Vielleicht nur ein Luftschloss
Geht es nach dem Willen der Stadtverwaltung, soll in Braunschweig bald ein Luxushotel entstehen, wo es noch vor wenigen Jahren ein Freizeit- und Bildungszentrum gab. Seit seinem Amtsantritt 2001 hat CDU-Oberbürgermeister Gert Hoffmann die Kulturszene kaputtgespart. Ein Beispiel dafür lieferte er auch 2002, als das Zentrum schließen musste. Umso bedauerlicher ist, dass der Vorschlag, im Bürgerpark eine Jugendherberge zu bauen, keine Chance haben wird, falls die mühsam angeworbenen Investoren bei der Stange bleiben.
KOMMENTAR VON KARIN CHRISTMANN
Es wäre der Stadt zu wünschen, dass die Tagungsgäste aus allen Winkeln der Republik herbeiströmen, wenn sie nur erst ein Vier Sterne-Plus-Hotel vorfinden. In diesem Plan steckt aber auch ein Wunschdenken, das typisch für den neuen Braunschweiger Größenwahn ist. Schließlich musste auch das Welfenschloss wieder her – wenn auch nur als Mogelpackung in Form einer nachgebauten Fassade, die vor einem überdimensionierten Einkaufszentrum hängt.
Dass es seit einigen Jahren keine Jugendherberge mehr in Braunschweig gibt, muss sich in einer Stadt mit 240.000 Einwohnern dringend ändern. Der idyllische Standort im Bürgerpark würde junge Gäste anlocken. So glamourös wie ein Luxushotel ist eine Jugendherberge aber natürlich nicht.
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