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Brasilianisches Beispiel wirkt

Brasilia/Quito/Kairo (dpa/afp) - Die Regierung Ecuadors soll nach Angaben aus informierten Kreisen in Quito entschlossen sein, in diesem Jahr nur die Hälfte der rund 700 Millionen Dollar fälligen Zinsen für die Auslandsschulden von 8,3 Milliarden Dollar zu zahlen. Außerdem will das südamerikanische Ölland danach nicht eine für 1987 vereinbarte Tilgung von 500 Millionen Dollar leisten. Die Schuldenzahlungen des Andenlandes würden damit auf 16 Prozent der in diesem Jahr erwarteten Exporteinnahmen reduziert. Erst Ende Januar hatte die Regierung fällige Schuldenzahlungen von 40 Millionen Dollar wegen „Liquiditätsschwierigkeiten“ nicht geleistet. Auch der Sudan erwägt, die Zinszahlungen auf seine Auslandsschulden auszusetzen. Das meldete die halbamtliche Kairoer Tageszeitung „Al Ahram“ am Donnerstag unter Berufung auf einen hohen Vertreter der sudanesischen Zentralbank. Demnach laufen derzeit Verhandlungen zwischen Regierung und Schuldnerbanken mit dem Ziel, die Zinszahlungen einzufrieren. Die Zinsverpflichtungen hätten mittlerweile eine Höhe von zwei Milliarden Dollar (3,6 Mrd. DM) erreicht. Brasilien wird am Donnerstag eine hochrangige Delegation zu seinen Gläubigern - Regierungen und Banken - schicken, um diesen einen Umschuldungsplan und ein Sparprogramm „zur totalen Kontrolle der öffentlichen Ausgaben“ vorzulegen.

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