: Brandt warnt auf Frühlingstreffen vor einer „Zersplitterung“ der SPD
Norderstedt (ap) - „Im linken, im fortschrittlichen Lager der Bundesrepublik können wir uns nicht den Luxus der Zersplitterung leisten“, rief der SPD–Vorsitzende Willy Brandt den SPD– Anhängern aus Schleswig–Holstein und dem nahen Hamburg auf ihrem „Frühlingstreffen“ in Norderstedt zu. Drastischer drückte sich da der Kieler Oppositionsführer Björn Engholm aus: „Es gibt derzeit keine begnadetere Schauspieltruppe als die deutsche Sozialdemokratie.“ Und die bringe es auch noch fertig, zugleich Shakespeares „Was ihr wollt“ und Schillers „Die Räuber“ zu geben. Engholm, der mit der Veranstaltung zum Frühlingsauftakt unter dem Motto „Frühling. Anfang. SPD“ den inoffiziellen Startschuß für den Wahlkampf zur schleswig– holsteinischen Landtagswahl am 13. September gab, erlaubte sich damit als Gastgeber die weitestgehende direkte Äußerung zum „Fall“ der zur Vorstandssprecherin berufenen Margarita Mathiopoulos. Die übrige, reichlich versammelte Prominenz der Sozialdemokraten hatte den Blick eher nach vorn, auf die in diesem Jahr anstehenden Landtagswahlen gerichtet - und auf noch bevorstehende Personalentscheidungen. Anke Fuchs, Präsidiumsmitglied der SPD, warf denn auch „den Hut in den Ring“, wie Gastgeber Engholm feststellte. „Für die Partei wäre es gut, wenn Anke Fuchs Geschäftsführerin wäre.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen