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Brandstiftungen in BerlinLinke Szene brennt vor Neugier

Die CDU vermutet linksextreme Motive hinter den abgefackelten Autos. Die Berliner Autonomen wissen aber nicht, ob die Täter aus ihren Reihen stammen.

Man müsse unterscheiden zwischen irgendeiner Brandstiftung und Brandstiftung mit konkreten politischen Zielen, heißt es in der linken Szene. Bild: dpa

BERLIN taz | In der linken Szene ist man sich uneins über die Bewertung der Brandanschläge auf Autos. "Die brennenden Autos sind zunächst einmal Ausdruck einer Auseinandersetzung um die Stadt", sagt Philipp Stein von der Initiative "Für eine linke Strömung", Fels.

Für die Antifaschistischen Linke Berlin meint Lars Laumeyer: "Ich finde es nicht richtig, dass alle Brandstiftungen in einen Topf geworfen werden". Man müsse unterscheiden zwischen irgendeiner Brandstiftung und Brandstiftung mit konkreten politischen Zielen wie etwa Anschläge auf ein Auto des Ordnungsamtes oder der Deutschen Bahn.

In der Hauptstadt zündeten Unbekannte in der dritten Nacht in Folge Pkws an, insgesamt 35 allein in dieser Woche. In diesem Jahr brannten in Berlin rund 300 Autos aus. Das ist ein bemerkenswerter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als nur 54 Wagen Flammen fingen. Die Berliner CDU vermutet die Brandstifter in der linksextremen Szene.

Vier Wochen vor der Abgeordnetenhauswahl bewegt das Thema inzwischen nicht mehr nur Anwohner und Lokalmedien, auch Bundeskanzlerin Merkel äußerte am Donnerstag Besorgnis über die Brandanschläge.

5.000 Euro Kopfgeld ausgesetzt

Die Berliner Polizei tappt im Dunkeln. Ein Sprecher sagte auf Anfrage: "Wir ermitteln in alle Richtungen." Die Polizei setzt mittlerweile auch Hubschrauber ein und hat ein Kopfgeld in Höhe von 5.000 Euro auf den oder die Täter ausgesetzt. Der CDU-Kreisverband des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf stockte um 2.000 Euro auf. In diesem Bezirk konzentrierten sich die Anschläge in den letzten Tagen.

Jeder Irre könne sagen, er verübe diese Anschläge im Namen der linken Szene, meint ein Aktivist, der sich Johann nennt: "Ich hab keine Ahnung, wer hier die Autos anzündet", sagt er im Chat. "Vielleicht ist es ein Trittbrettfahrer, vielleicht aber auch einer von uns." Letzteres könne er sich aber nicht vorstellen: "Wenn das einer von uns wäre und wir die momentane Aufmerksamkeit nicht für Aktionen nutzen, um unsere Inhalte unterzubringen, wäre das schon sehr dämlich".

Die linke Szene Berlins ist indes nur lose organisiert, es gibt keine prominenten Wortführer. Ein einheitliches Meinungsbild ergibt sich daher nicht. Einige Aktivisten sehen die Brandanschläge als Teil des Kampfes gegen das System. Philipp Stein von Fels nennt mögliche Motive: die unsolidarische Politik in Deutschlands, explodierende Mieten in den Großstädten und sinkende Löhne.

Brennende Autos als Kampf gegen das System

Schon im Mai hieß es in einer Ausgabe der linksradikalen Zeitschrift interim, die in einer Auflage von 1.500 Stück erscheint, dass "militante Aktionen sich von selbst vermitteln sollen". In dem Artikel wurde allerdings kritisiert, dass beliebig wirkende Brandstiftungen, die auch Kleinwagen beträfen, negativ auf die Szene zurückfielen und niemandem weiterhelfen würden. Als neue Ziele wurden Firmenwagen oder "Autos in teuren Wohnvierteln" ausgegeben, "damit man die Richtigen treffe".

Vergleiche mit den Londoner Krawallen weisen die Berliner Linksalternativen von Fels aber ausdrücklich zurück. "Solche Vergleiche dienen lediglich der Diskussion um die nächste Gesetzesverschärfung", sagt Stein.

Die Innenpolitiker Wolfgang Bosbach (CDU) und sein SPD-Kollege Dieter Wiefelspütz verglichen die Anschläge bereits mit den Anfängen der RAF in den 70er Jahren.

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43 Kommentare

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  • J
    Janina

    @Gaby Küppers ... und was ist mit den Idioten die Kinderwagen anzünden - wohl auch eine politische Tat?! Gute Besserung!!

  • K
    karakoram

    Ingo hat recht. Abgesehen von der Möglichkeit, dass es Trittbrettfahrer oder Leute aus der Szene gewesen sein könnten, die nicht kapiert haben, dass sie ihren eigenen Zielen damit nur schaden, ist es sehr wahrscheinlich, dass hier wieder einmal Agents Provocateurs unterwegs sind - wie sie auch bei jeder goßen Demo eingeschleust werden, um Krach zu schlagen, Bullenterror zu legitimieren und unseren Oligarchen Munition zu liefern, soziale Bewegungen zu diskreditieren. Belegte Fälle gibt es genug, in denen die Polizei irgendwann zugeben musste: Ja ok, das waren unsere Leute, der Verfassungsschutz oder sonst wer. Prominentestes Beispiel im eigenen Land: Heiligendamm 2007, als der schwarze Block den enttarnte, der buchstäblich den ersten Stein warf. Den haben seine Kumpels gerade noch da raus gezogen. Ich seh den Oberbullen noch schwitzen bei der Pressekonferenz.

     

    Ein Vergleich mit der RAF (Wiefelspütz und Bosbach) zeugt wovon? Entweder von Dummheit oder wiederum dem Versuch, eine sich formierende Protestbewegung (ok, hier sind es im Moment noch die wenigen wirklich linken, aber schauen wir uns doch mal in der europäischen Nachbarschaft um, das kann schnell gehen) abzukanzeln. Wichtiger Unterschied: Die RAF war ein gesellschaftliches Randphänomen ohne Potential, die Mitte zu erreichen - durch die Gewalt. Das ist heute anders. Allerdings war die RAF von Anfang an vom Verfassungsschutz unterwandert und wurde von ihm zur Erzeugung eines linksfeindlichen Ressentiments intrumentalisiert - mittels der Gewalt. Gemerkt? Das eint beide Bewegungen...

  • S
    Stefan

    Tja, nun haben manche in der linken Szene nicht gelernt, dass man manchmal die Besen, die man rief, nicht wieder zurückrufen kann. Die geistigen Brandstifter und die klammheimlichen Symphatisanten tragen eine Mitverantwortung.Brandstiftungen gegen das System haben den Fehler, dass niemand das System der Täter möchte. Also sinnlos. Wie damals bei der RAF. Nichts als undemokratische, menschenunwürdige Aktionen gegen das Volk.

  • KF
    Öko Fritz

    "Ohnmacht" - "Ungleichgewicht"

     

     

    Wenn in der Natur ein Zustand des "Gleichgewichts und Harmonie instabil wird, also ein "Ungleichgewicht" entsteht, dann passiert ab einem bestimmten Grenzwert immer etwas:

     

    Erdbeben, wenn Bodenplatten sich bewegen, Vulkanausbruch, wenn der Druck zu groß wird, Flüsse treten über, etc., um mal Extrembeispiele zu wählen.

     

     

    In einer Gesellschaft bei der unsere höchste Volksvertreterin (Bundeskanzlerin Merkel) alle Macht dem Volke nimmt und auf wenige "Konzerne " überträgt:

    wie zB

    - im Energiebereich die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke, oder

    - statt Umwelt- und Gesundheitsschutz der Bürger lieber Pharmakonzernen (Gen Lobby) oder

    - Automobilkonzernen, oder

    - gar wie kürzlich der Waffenlobby

    - Mobilfunkttechnologie trotz Wissen, dass die "Volksbestrahlung" krank macht

    - Bankenkrisen etc.

     

    Das Schema ist immer das selbe:

    Dem Bürger werden Risiken, Kosten und Nachteile aufgebürdet denen er sich nicht entziehen kann.

    Einige Wenige nutzen rücksichtlos diese Situation aus!

     

     

    Da ist es doch klar, dass an irgend einem Punkt das Maß erreicht ist, und einem alles um die Ohren fliegt.

     

    Politisch sind das Anzeichn von Krisen und Revolution.

     

    Ein Polizeistaat und Megaüberwachung, Kontrolle und Unterdrückungen können nur Symptome temporär und stellenweise kaschieren, langfristig ist eben wie in der Natur ein "fairer Ausgleich" notwenig. - Dan "rumpelt" es!

     

    Ein "Chaot" der aus Frust, Wut oder Depression im Wahn seiner aufgestauten Aggression ein Auto anzündet ist sicher nicht toll und nicht die Lösung. - Grundsätzlich gehen aber diese Aggressionen nicht gegen Menschen wie dies bei der rechtsradikaten Szene der Fall ist.

     

    Meine Meinung ist, es geht hier um Aufmerksamkeit.

     

    Man möchte seiner Ohnmacht Ausdruck geben!

     

     

    PS: ich bin kein Linker, sonder versuche "meinen" Menschenverstand einzusetzen,...

  • AS
    autofreie Schnecke

    Der Vergleich mit den Anschlägen der RAF ist nicht richtig.

     

    Die RAF ermordete Menschen. Offenbar setzen die Politiker den Wert eines Autos mit dem eines Menschenleben gleich. Das ist widerlich.

  • TS
    Thomas Sch.

    Stellt Euch nur vor, daß jeder Kreuzberger Autoanzünder zur Belustigung des Volkes jeden Samstagmittag auf dem Bezirksscheiterhaufen verbruzzelt würde. Die Dönerverkäufer außen herum und Bierdosenverkäufer und allerlei Spezerey und gar lustige Musikanten und Mummenschatz der allerlieblichsten Sorte. Man hat sich einen guten Sitzplatz ergattert und kann mit der ganzen Familie dem Niederbrennen zuschauen. Tandaradey !

  • TS
    Thomas Schmidt

    Von England lernen heißt siegen lernen...

    Jeder von denen, den man erwischt, sollte knallorange gewandet im öffentlichen Straßenraum Arbeitseinsätze absolvieren müssen, sagen wir für zehn Euro pro Stunde. Und zwar so lange, bis die Schäden, die er durch seine Zündelei angerichtet hat, abgearbeitet sind.

  • TA
    Thomas aus dem Westen

    Autos abfackeln und/oder andere Sachbeschädigung als Ausdruck der politischen Auseinandersetzung hinzustellen finde ich intellektuell schon reichlich bescheiden; jedoch von irgendwelchen Motiven zu sprechen, ohne die Spur eines Beweises vorlegen zu können, ist meiner Meinung nach dummdreist.

    Hinter diesen Anschlägen kann eine Vielzahl unterschiedlichster Motive stecken, im Zweifelsfall auch

    ganz einfach mal wieder der gemeine Pyromane.

  • W
    waahhh

    @Ingo:

     

    Sie sind wohl einer von diesen bösen Spekulanten, oder? Jedenfalls spekulieren Sie hier einfach mal so im Raum herum und verbreiten - Gerüchte, weiter nix.

     

    Was V-Leute angeht, so sollten Sie auch wissen, dass das keine Hauptamtlichen Mitarbeiter des Verfassungsschutzes sind, die nebenbei "links" oder "rechts" spielen, sondern Links- bzw. Rechtsradikale, die sich gegen Geld ein Zubrot vom VS holen, und deren Loyalität zur Verfassung außerhalb dieses Vertragsverhältnisses wohl kaum beim VS liegt.

  • H
    Hasso

    Jetzt hört man ihnen endlich zu! Aber antworten wird man ihnen mit Strafbefehlen. Das System ist kaputt(gemacht) von denen die Rechtschaffenheit und Solidarität nur vom gemeinen Volk verlangen. Gewählt werden(wozu eigentlich?) und Partei-Spenden ist des Polikers Sonnenschein.

  • T
    thomas

    Allein schon die Überschrift "Linke Szene brennt vor Neugier" macht es mir schwer zu glauben, dass der Autor das Thema glaubhaft und seriös angeht. Ein Vokabular wie "Abfackeln" etc. wirkt für mich verharmlosend; für mich handelt es sich um Kriminalität. Wer Bommi Baumann liest "Wie alles anfing" könnte durchaus Paralleln entdecken

  • JB
    Jochen Braun

    "Die linke Szene" besteht auch in Berlin zum Glück nicht nur aus den genannten Gruppen und Grüppchen!

    Da es keine klare Linie gibt gegenüber solchen Brandanschlägen, sich aber eben auch einige Gruppen oder Einzelpersonen einer gewissen Akseptanz solcher Taten nicht erwahren können, meinen eventuell einige Pseudostrassenkämpfer die Revolution herbeikokeln zu können.

    Die Mehrheit der Leute die ich kenne hat aber für das Abfackeln von Privatfahrzeugen erstmal gar nichts übrig. Aktionen gegen den einen oder anderen Betrieb oder eine Behörde mögen gerechtfertigt oder vermittelbar sein, aber auch da gibt es sicherlich andere Formen der Auseinandersetzung als ein abgekokeltes Fahrzeug.

    Davon mal ganz abgesehen, dass die meisten Behörden und Firmen heute Leasingfahrzeuge benutzen, wie auch die sog. "Reichen", diese also vollkaskoversichert sind und denen einfach ein neues vor die Tür gestellt wird. Den Schaden bezahlen andere, auch und vor allem, wenn als "Kollaterlaschaden" das alte Auto von Oma Trude gleich mitabfackelt.

  • DA
    Der Analogist

    Wer hat die Autos abgefackelt?

     

    Für mich waren das ganz klar (enttäuschte) CDU-Wähler!

  • S
    schlegel

    Noch blöder als die Namen der Gruppierungen sind ja die Äußerungen dieser intellektuellen Tiefflieger. "Die brennenden Autos sind zunächst einmal Ausdruck einer Auseinander-setzung um die Stadt" und „mögliche Motive: die unsolidarische Politik in Deutschlands, explodierende Mieten in den Großstädten und sinkende Löhne“. Diese Argumentationslinie zeugt wirklich von einer gefestigten Persönlichkeit. Zerstörung, wenn man unzufrieden ist; da sind die meisten ab erste Klasse Grundschule schon weiter.

  • UR
    Udo Radert

    "In der linken Szene ist man sich uneins über die Bewertung der Brandanschläge auf Autos.

     

    "Die brennenden Autos sind zunächst einmal Ausdruck einer Auseinandersetzung um die Stadt",

     

    sagt Philipp Stein von der Initiative "Für eine linke Strömung", Fels.

     

    _______

     

    Nein, das sind sie eben gerade nicht, egal, wie Fels sich hier windet und das nun m.E. auch noch zu beschönigen versucht.

     

    Sie sind reine (und feige) Gewalt, mehr nicht.

     

    Gewalt aber darf kein Mittel der Politik oder zur Durchsetzung politischer Ziele sein, weder gegen Menschen, noch gegen Sachen.

     

    Ob nun in dunklen Nächten massenhaft Bücher oder Autos brennen - so etwas ist meistens nur die erste Stufe - wie wir ja *eigentlich* wissen sollten.

  • M
    Martin

    Ich möchte noch die CDU und den Geheimdienst in den Kreis der verdächtigen aufnehmen. Die Leute von der CDU sind ja seid Jahren dafür bekannt, dass eine oder andere Ding zudrehen.

    Außerdem wäre es nicht der erste Bomben-/Brandanschlag, den unser Staat ausführt um politische Gegner "beschuldigen" zukönnen.

  • AB
    Arno Besendonk

    "Man müsse unterscheiden zwischen irgendeiner Brandstiftung und Brandstiftung mit konkreten politischen Zielen wie etwa Anschläge auf ein Auto des Ordnungsamtes oder der Deutschen Bahn."

    Wie Doof ist das denn?

    Auch wenn frau ?nur? das Auto des Ordnungsamtes abfackelt anstelle der Familienkutsche vor der Türe, schädigt frau dadurch ebenfalls den kleinen Lohnsteuerzahler!

    Für das in einen Neukauf zu investierende Geld könnte man ja schließlich auch das marode Fenster in einer Schule ersetzen!

  • W
    womue

    Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit, die Namen der radikalen Täter aus der linken Szene herauszupressen: Die großflächige Einstellung von Sozialleistungen und Überweisungen jeder Art.

  • JM
    JP Mayer

    Was heißt hier "die Richtigen treffen". Bei Firmenwagen interessiert es niemanden - Leasingwagen. Bei große Privatwagen in den entsprechenden Wohngebieten: Jeder halbwegs intelligente Mensch , davon gehe ich in den Wohngegenden aus, hat natürlich eine Vollkasko und kauft sich ein schönes neues großes Auto. Herzlichen Glückwunsch an die schlauen Brandstifter.

  • TL
    taz Leser

    Die FREIHEIT hat die Summe auf 10000 Euro aufgestockt, aber das interessiert die taz offensichtlich nicht, denn "Rechtspopulisten" werden entweder totgeschwiegen oder es wird gegen sie gehetzt.

  • V
    Veritas

    Wie saudumm, diese "Linken". 1. Die die sie treffen wollen sind alle versichert und die Versicherungen sind durch alle finanziert, also den kleinen Mann. Also wird dieser getroffen. 2. Wenn jetzt aber einer einfacher Arbeiter ist, meist auch noch einer mit Migrationshintergrund, sich nach jahrelanger Arbeit einen gebrauchten Mercedes vom Mude abgespart hat, sich aber nicht mal Kasko leisten kann, einen Totalschaden erleidet, darf dieser das Auto weiter abbezahlen und mit der U-Bahn fahren. Ich frag mich, ob die "Linken" diesen wirklich treffen wollten? Das sie ihn getroffen haben steht außer Frage... Das tut schon echt weh, wie beschränkt Leute sind, die sich heute "Links" nennen.

  • R
    R.S.

    "Man müsse unterscheiden zwischen irgendeiner Brandstiftung und Brandstiftung mit konkreten politischen Zielen wie etwa Anschläge auf ein Auto des Ordnungsamtes oder der Deutschen Bahn. "

     

    Ja nee, ist schon klar. Ich würde sagen - es ist vollkommen egal WARUM jemand meint ein Auto abfackeln zu müssen, das kann man durch NICHTS rechtfertigen. Will man damit nur die eigenen Taten weniger schlimm erscheinen lassen als die von anderen? Schon doof wenn jemand auf die gleiche Masche (Autos abfackeln) aufspringt und damit mal nicht gegen Kapitalismus geht. Zeigt einfach mal wie doof beide seiten sind wenn sie nicht in der LAge sind WORTE zu nutzen.

  • U
    Uve

    "Die brennenden Autos sind zunächst einmal Ausdruck einer Auseinandersetzung um die Stadt"

    Ganz klasse, da findet man bestimmt einen wohlfeilen Nenner, um Probleme der Stadt zu lösen.

    "Man müsse unterscheiden zwischen irgendeiner Brandstiftung und Brandstiftung mit konkreten politischen Zielen wie etwa Anschläge auf ein Auto des Ordnungsamtes oder der Deutschen Bahn."

    Ja, nee, is klar. Welche konkreten politischen Ziele verbinden sich den mit dem Anzünden von Autos des Ordnungsamtes oder der DB. Auch hier eine wunderbare Basis für den weiteren Diskurs.

    "Jeder Irre könne sagen, er verübe diese Anschläge im Namen der linken Szene..."

    Super Argument, gilt das auch wenn man das Wort linken durch rechten ersetzt?

    "Einige Aktivisten sehen die Brandanschläge als Teil des Kampfes gegen das System."

    Na, das wird den Familienvater aber freuen wenn er vor den Trümmern seines alten Kombis steht.

    Hilfe, wo sind meine Pillen.....

  • GK
    Gaby Küppers M.A.

    Offensichtlich ist einigen Politikern nicht klar, dass brennende Autos der verzweifelte Ausdruck ist, den Unmut über soziale Missstände deutlich zu machen.

     

    Berlin ist nicht nur die repräsentative Bundeshauptstadt,sondern zu dem auch die Metropole mit den meisten Hartz IV-Empfängern! In keiner Stadt ist das Gefälle zwischen arm und reich so deutlich erkennbar wie in Berlin. Und in keiner Stadt wird die Unfähigkeit von Politikern, wirksame Sozialpolitik zu entwickeln und rasch umzusetzen, so deutlich wie in Berlin!

     

    Diese Unfähigkeit rächt sich nun in nächtlichen Aktionen ungeachtet dessen, ob diese strafbar sind oder nicht.

     

    Angesichts dieser zahlreichen Aktionen drängt sich das Zitat von Ulrike Meinhof auf: "Zündet man ein Auto an,dann ist das eine strafbare Handlung, werden hunderte Autos angezündet,ist das eine politische Aktion!".

     

    Politikern müssen realisieren, dass sich ihre Politik in dem Verhalten ihrer Bürger spiegelt und nicht umgekehrt!

  • HK
    Henner Kroeper

    ...vermutet linksextreme Motive....: Unterstellungsjournalismus a la Bildzeitung.

  • B
    bff

    "Für die Antifaschistischen Linke Berlin meint Lars Laumeyer: "Ich finde es nicht richtig, dass alle Brandstiftungen in einen Topf geworfen werden"."

     

    Unüberbietbar!

  • M
    Michael

    "mögliche Motive: die unsolidarische Politik in Deutschlands, explodierende Mieten in den Großstädten und sinkende Löhne."

    Und das will man ändern, indem man irgendwelche Kleinwagen anzündet? Das zeugt unzweifelhaft von kranken Köpfen!

  • DW
    Damals wars

    "Die Berliner CDU vermutet die Brandstifter in der linksextremen Szene."

     

    Die derzeitigen Ziele der Kriminellen wie Kleinwagen und Familienkutschen lassen eher was anderes vermuten. Es werden Autos ausgesucht, die mit Sicherheit nicht versichert sind.

    So etwas eignet sich zur Stimmungsmache für Trittbrettfahrer.

  • V
    vic

    Zündeln ist inzwischen zum nächtlichen Zeitvertreib mit dem gewissen Kick eines jeden Möchtegernpyromanen geworden. Von links über Fußball-Hools nach rechts.

    Das Risiko ist gleich null, da die Rechnung in Politik und Medien ohnehin an die Linke geht.

    Meine bescheidene Meinung dazu:

    Die üblichen Verdächtigen fackeln keine Mofas, Motorroller oder Anhänger ab.

    Doch es funktioniert, "Linksterroristen" nennt die SZ

    die allnächtlichen Brandstifter.

  • S
    Sowasaberauch

    Die Herren Bosbach und Wiefelspütz liessen die Sektkorken knallen, gäb es doch nur endlich ("bitte, bitte") eine RAF 2.0.

    So ohne ist es einfach verdammt viel komplizierter das gängeln, kontrollieren und drangsalieren zu begründen.

    Hoffen wir für die beiden, dass sich die El Qaida nicht auch noch in den Club der Freidenstaubenszüchter aufgeht.

    Sehlig Herr Cameron, der endlich sein iranisch-russisches Rechts- und Ordnungsverständnis ausleben darf...

    Wann gibts denn endlich wieder das "Recht auf die erste Nacht". Dann fielen ja auch die Nebenkosten unserer Parlamente niedriger aus.

  • T
    Tazenkiller

    Also, wer Roller und VW Käfer verbrennt, ist echt ne linke Type, aber ganz sicher keiner aus der Autonom Linken Szene.

  • B
    Branko

    Evtl. steckt ja auch die Autoindustrie dahinter.

    Wenn's weiter Wachstum geben muss, der Markt aber gesättigt ist.....

  • P
    Paul

    Die CDU vermutet linksextreme Motive hinter den abgefackelten Autos.

     

    Also entweder "linksextreme" als Zitat der CDU oder linksradikale oder ist die taz im Mainstream der Extremismustheorie Jesse angekommen?

  • LB
    lal baba

    wir brauchen feuerfeste autos und regenerative bankkonten, knackige politiker, eine positive mediale aufrüstung und fremdgehende geheimdienste. was wir nicht brauchen, sind vermutungen von der cdu, die dieses land in den sand setzen und ungscheit daherschwätzen. in einem land, in dem nachts null hundertneunziger damen ihre silikonbrüste im tv kneten dürfen, braucht man sich über nix zu wundern ... die öde des kapitalismus schafft verblödete aktionen wie autos abzufackeln und damit die luft zu verpesten ...

  • F
    Fumbtz

    Zitat Taz:

    Die CDU vermutet linksextreme Motive hinter den abgefackelten Autos. Die Berliner Autonomen wissen aber nicht, ob die Täter aus ihren Reihen stammen.

     

    Zitat Ende.

     

    Ergo: Die Taz weiß, was Berliner Autonome wissen.

     

    Frage: warum?

     

    Antwort: guter Journalismus.

     

    Ironie: Ende.

  • E
    EnzoAduro

    Wahrscheinlich war es die Junge Union :-)

     

    Unterdessen quakelt die Künast wieder nur kram.

  • N
    never!Land

    Meinen Informationen zufolge zieht die rechtsextreme Szene, geführt von der NPD-nahen "Jungen Union", derzeit mit Brandsätzen durch Berlin, um Autos, insbesondere Mittelklassewagen, abzufackeln, um so kurz vor der Wahl eine Angst vor "Linksextremen" zu schüren, damit in der Folge wenigstens ein Achtungserfolg auf dem Wahlzettel erreicht werden kann.

  • D
    dillinger

    Lieber Herr Nestler,

     

    Sie schreiben, dass die Berliner Autonomen "nicht wissen", ob die Täter aus ihren Reihen stammen.

    Das ist ganz, ganz schlechter Journalismus. Woher wissen Sie denn, dass die Autonomen das nicht wissen? Die Autonomen geben vor, es nicht zu wissen, aber ob das stimmt? In die Köpfe von Menschen kann man - selbst als Taz-Journalist - nun mal nicht hineingucken.

     

    Ein Journalist sollte/darf niemals schreien, jemand wisse/glaube/meine/finde etc. etwas.

     

    "Bundeskanzlerin Merkel glaubt, ...". Das geht gar nicht! "Bundeskanzlerin Merkel sagt, sie glaube, ..." So, und nicht anders, muss es heissen!

     

     

    Im Übrigen finde ich die Bezeichnung "Kopfgeld" extrem tendenziös. Sollte eines Tages ein Rechter die Taz-Redaktion abfackeln, wäre es auch völlig daneben, zu schreiben, auf den Täter wäre ein "Kopfgeld" ausgesetzt.

  • BI
    Bürger in Wut

    Liebe Leute, dass Ihr Euch nicht zu blöd seid, Vollidioten ein Forum zu geben, die tatsächlich meinen, es gebe auch nur irgendeine Rechtfertigung für das Inbrandsetzen von Autos oder andere Sachbeschädigungen rückt Euch in die Nähe der "Jungen Welt" und deren Kampagne zum 13. August! Ich find das unsäglich. Wenn Ihr solchen Leuten ein Forum gebt, wertet Ihr diese auf. Dann werden sich bald als Reaktion auch wieder diejenigen finden, die die gleiche Rechtfertigungslogik für rechtxtreme Rechtsverstöße nutzen werden - wie soll man das dann eindämmen? Wir müssen gemeinsam gegen jede Form von sachlicher oder gar körperlicher Gewalt sein!

  • P
    peter

    dass riecht irgendwie nach Wahlkampfhilfe für die CDU.

  • J
    Joey

    "Autonome" - denken ohne Hirn und ohne politsches Verantwortungsgefühl. Toll, ganz toll!!

  • I
    Ingo

    V-Zünder gibt es bestimmt auch. Pyromanen, die als V-Leute dann rumzündeln dürfen und das auch noch bezahlt bekommen.

    Bitte Liebe Leute denkt mal an SOLINGEN, wo die Gefahr von Rechts kam und dieser kranke Mann für den "Verfassungs"schutz

    gearbeitet hat.

     

    Ich habe mehr Angst vor der Regierung als vor Nazis oder Kommunisten. V-Leute, die zu Straftaten aufrufen und nicht gestoppt werden, sollte man einsperren.

     

    Googelt mal "Bommi Baumann über Gladio."

  • A
    A.W.G.

    tja, mit wem soll man denn dann Wiefelspütz und Bosbach vergleichen...? Und mit wem erst die repressionsgeile Polizei aus Sachsen und diversen anderen Bundesländern?