: Brand mit Nachspiel
Berlin (taz) - Das DDR–Umweltministerium hat bestätigt, daß am Montag auf der Sondermülldeponie Schönberg nahe der Grenze bei Lübeck ein Brand ausgebrochen war. Auswirkungen auf die Umwelt seien durch den Brand von „Siedlungsabfällen“ nicht entstanden, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Zuvor hatten die DDR–Behörden gegenüber offiziellen bundesdeutschen Stellen geschwiegen und lediglich das in Bad Schwartau ansässige Hanseatische Baustoff–Kontor (HBK) informiert, das im Westen die gesamte Beschickung der Schönberg–Deponie abwickelt. Das Feuer, das am Dienstag gelöscht werden konnte, wird heute ein Nachspiel in der Lübecker Bürgerschaft haben. In einem Antrag wollen die Grünen erneut die Schließung der Deponie verlangen. Die SPD will die Bundesregierung aufgefordern, die DDR– Behörden bei künftigen Unglücksfällen zu einer unverzüglichen Unterrichtung der Stadt Lübeck zu veranlassen. Die BI gegen Schönberg hat unterdessen gemeinsam mit den „Eltern für unbelastete Nahrung“ und der „Lübecker Initiative gegen Atomanlagen“ für heute 16.30, parallel zur Bürgerschaftssitzung, zur Blockade des Grenzübergangs in Lübeck–Schlutup aufgerufen. An der Grenzstelle werden täglich rund 200 LkW mit Sondermüll aus ganz Europa und Hausmüll aus Hamburg abgefertigt.
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