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Brand in BacknangAngela Merkel kondoliert

Die Bundesregierung erklärt gegenüber türkischen Behörden, dass die Aufklärung der Brandkatastrophe mit acht Todesopfern Priorität hat.

Ort der Katastrophe: Backnang. Bild: dpa

BERLIN dpa | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bestürzt auf den tödlichen Brand im schwäbischen Backnang reagiert. Die Kanzlerin sei zutiefst erschüttert über die furchtbare Brandkatastrophe, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter am Montag in Berlin.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, habe dem türkischen Botschafter am Sonntag im Namen der Bundesregierung kondoliert. Das Kanzleramt habe der baden-württembergischen Staatskanzlei jedwede Hilfe zugesagt.

Mit Blick auf skeptische Äußerungen aus der Türkei zur deutschen Ermittlungsarbeit sagte Streiter: „Die Bundeskanzlerin hat keinen Zweifel, dass die zuständigen Stellen nicht ruhen werden, bis die Brandursache aufgeklärt ist.“ Bei dem Feuer waren am Wochenende eine Mutter türkischer Herkunft und sieben ihrer Kinder im Alter von sechs Monaten bis 16 Jahren ums Leben gekommen. Die genaue Ursache für das Feuer war auch am Montag weiter unklar.

Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül hatte nach dem Brand eine vollständige Aufklärung gefordert und angekündigt, sein Land werde der Sache auf den Grund gehen. Laut Bundesinnenministerium haben türkischen Behörden in der Frage bislang keinen Kontakt zu deutschen Stellen im Bund aufgenommen.

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4 Kommentare

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  • P
    PeterWolf

    Mittlerweile ist klar, es war ein Unfall.

     

    Die Kanzlerin hatte kondoliert, der Bundesratspräsident (protokollarisch Nr. 4 bzw. Nr. 1 als Vertreter des Bundespräsidenten, für die, denen so etwas wichtig ist) war vor Ort in Personalunion mit dem Ministerpräsidenten BW (u.a.).

    Die Behörden haben sachlich in alle Richtungen ermittelt, genauso wie jetzt in Köln.

     

    Das sind die Fakten.

     

    Alles andere ist versuchte Volksverhetzung, widerlich, sich auf Kosten der Toten eigennützig in Szene zu setzen.

     

    Das einzig erfreuliche ist, dass die meisten Bürger mit "Migrationshintergrund" das genauso sehen und auf Kolat und Bozdag pfeifen, jedenfalls mein Eindruck nach einigen Gesprächen.

  • E
    ezln

    Am 17.10.2003 verübten fünf Nazis einen Brandanschlag auf das Haus des türkischen Kultur- und Jugend-Vereins in Murrhardt, 15 km von Backnang entfernt. Am 15.10.2005 gab es einen Nazibrandanschlag auf auf das Haus einer Flüchtlingsfamilie in Unterweissach, 5 km von Backnang entfernt. Am 06.11.2005 wurde das Flüchtlingsheim in Unterweissach angezündet und anschließend von der Stadt geräumt. Am 30.03.2008 gab es einen Nazibrandanschlag in Backnang auf ein mehrheitlich von TürkInnen bewohntes Haus. Die Bullen erklärten, dass die Täter keine Nazis gewesen sein könnten, da diese die Hakenkreuze nicht verkehrt herum auf die Hauswand gesprüht hätten. Am 19.05.2009 wurde das Haus eines türkischen Einwanders in Backnang angezündet. Die Bullen schlossen einen Nazibrandanschlag bereits am Folgetag aus. Am 10.04.2011 verfolgten 20 Nazis in Winterbach, 25 km von Backnang entfernt, drei Italiener und fünf Türken und versuchten fünf ihrer Opfer in einer Gartenhütte zu verbrennen. In der Nacht auf den 25.08.2012 — genau 20 Jahre nach dem Pogrom von Rostock-Lichtenhagen — brannte ein Flüchtlingsheim in Stuttgart, 36 km von Backnang entfernt.

    Am 10.03.2013starb die Mutter und sieben Kinder einer türkischen Großfamilie bei einem Brand in Backnang. So geht das nicht weiter. Es bleibt ein großes Misstrauen den Behörden und der Polizei gegenüber.

  • T
    Teermaschine

    @) vic

     

    "Ein fremdenfeindlicher Hintergrund kann ausgeschlossen werden"hieß es sofort

    Da Sie ja bekanntlich zu den eifrigsten Kommentatoren zählen und über reichlich freie Zeit verfügen möchte ich Sie herzlichst bitten, für obige Behauptung eine Quellenangabe nachzureichen. Vielleicht konzentrieren Sie sich erst einmal darauf, ehe Sie weiteren Behauptungen widersprechen, die niemand aufgestellt hat.

  • V
    vic

    "Ein fremdenfeindlicher Hintergrund kann ausgeschlossen werden" hieß es sofort.

    Vermutlich war das wieder so eine türkische Mafia-Geschichte...

    Ich bin gespannt.