Brammerfläche-Vorschläge sind konstruktiv: Mit Geld was Geiles machen
Der Ansatz, den Leuten, die unterm Aufwertungsdruck im Schanzenviertel leiden, auf der Brammerfläche eine Chance zu geben, ist zu begrüßen
W ohl den Stadtteilen, die über „soziales Kapital“, sprich über eine Bevölkerung verfügen, die engagiert ist, Know-how mobilisieren und politische Prozesse anschieben kann. Bisweilen führt diese Power zu einer von Individualinteressen geleiteten Blockadepolitik. Im Falle der Brammerfläche dagegen liegt ein konstruktiver Vorschlag auf dem Tisch. Es spricht alles dafür, die Initiatoren beweisen zu lassen, dass sie ihn verwirklichen können.
Sicher: Auch Schierhorn und seine Freunde verfolgen ihre Interessen. Schierhorn ist Mitbetreiber des Waagenbaus an der Sternbrücke und des Beachclubs auf der Brammerfläche, die er erhalten will. Es ist aber wohl nicht falsch, zu behaupten, dass viele das Verschwinden der Clubs, zu denen weitere unter der Sternbrücke gehören, bedauern würden. Der Ansatz, den Leuten, die unter dem Aufwertungsdruck im Schanzenviertel leiden, hier eine Chance zu geben, ist höchst begrüßenswert.
Fragt sich, wie sich das finanzieren ließe. Schierhorn setzt darauf, dass die Finanzbehörde nicht den letzten Cent aus dem Grundstück quetscht; dass Genossenschaften einsteigen und Investoren, die der Charme des Projekts überzeugt. „Es gibt genug Leute mit Geld in Hamburg und die wollen auch mal was Geiles damit machen“, sagt Schierhorn. Es wäre schön, wenn er damit recht hätte.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Berlinale-Rückblick
Verleugnung der Gegenwart
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?