: Bonn soll von Pershing–1 lassen
Bonn (dpa) - Die SPD hat Bundeskanzler Helmut Kohl zum Handeln im Streit um die Einbeziehung der 72 Pershing 1–Raketen in die Abrüstungsverhandlungen aufgefordert. Das „politisch und militärisch unsinnige Beharren“ auf den Raketen drohe das greifbar nahe Abkommen kurz vor dem Ziel scheitern zu lassen, heißt es in einer Erklärung des SPD–Präsidiums weiter. Die Bundesregierung habe sich im Netz ihrer eigenen Unredlichkeit verfangen. Man könne nicht gleichzeitig für eine weltweite doppelte Null– Lösung bei Mittelstreckenraketen eintreten und die eigenen Raketen mit amerikanischen Sprengköpfen behalten wollen. Mit dieser Haltung habe sich Kohl die Angriffe Moskaus und die wachsende Verständnislosigkeit Washingtons zugezogen. Der Streit in den Unionsparteien um die Rolle der Pershing dürfe deutsche und europäische Sicherheitsinteressen nicht gefährden.
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